Ruck zu Trumps Zöllen

"Unerfreuliche US-Zollpolitik" schadet Wiens Wirtschaft

Die USA sind der zweitgrößte Exportmarkt der Wiener Unternehmer. Die nun eingeführten Zölle schaden, so Wirtschaftskammer-Chef Ruck.
Claus Kramsl
04.04.2025, 05:30

US-Präsident Donald Trump will Waren aus der EU mit Zöllen von bis zu 20 Prozent belegen – "Heute" berichtete. Nicht nur die Berechnungsart der neuen US-Zölle, sondern auch die Regionen, die sie treffen, sorgen weltweit für Kopfschütteln.

„Wir exportieren pro Jahr Waren für rund 2,76 Milliarden Euro in die USA“
Walter RuckPräsident der Wiener Wirtschaftskammer

Nicht darüber lachen kann auch Wiens Wirtschaftskammer-Präsident Walter Ruck: "Wir verdienen sechs von zehn Euro im Ausland. Die USA sind zudem nach Deutschland der zweitwichtigste Handelspartner für die Wiener Unternehmen. Wir exportieren pro Jahr Waren für rund 2,76 Milliarden Euro in die USA." Seit 2020 haben sich Wiens Exporte in die USA mehr als verdoppelt.

Pharma, Schmuck und Maschinen aus Wien

Die wichtigsten Exportgüter sind pharmazeutische Erzeugnisse (64 %), Perlen, Edelsteine, Schmuck, Edelmetalle, Münzen (12,1 %) sowie elektrische Maschinen (7 %). "Mit über 60 Prozent Anteil sind pharmazeutische Produkte dabei die größte Warengruppe. Wobei es derzeit danach aussieht, dass Medikamente von den US-Zöllen ausgenommen sind", so Ruck.

"Unter dem Strich ist die US-amerikanische Zoll-Politik unerfreulich – und zwar für alle Seiten. Für die Konsumenten in den USA werden Waren aus Europa kurzfristig teurer. Langfristig reduziert sich auch die Innovationskraft. Das schadet der US-amerikanischen Wirtschaft, aber auch uns," so Ruck zu "Heute".

„Umso wichtiger ist es, dass Europa einen gemeinschaftlichen Weg geht und geschlossen agiert“
Walter Ruckhofft auf Schulterschluss

Aufgrund der unsicheren Zollpolitik der USA sei ein gemeinsamer Weg der EU umso wichtiger, ist Ruck überzeugt: "Die Zollpolitik der USA erhöht die Unsicherheit – auch international. Umso wichtiger ist es, dass Europa einen gemeinschaftlichen Weg geht und geschlossen agiert. China wird zudem ein Interesse haben, im Wettstreit mit den USA den Absatzmarkt Europa aufrecht zu halten. Daher muss man einzelstaatlichen Verlockungen widerstehen."

{title && {title} } ck, {title && {title} } Akt. 07.04.2025, 11:45, 04.04.2025, 05:30
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