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Leeres E-Auto bei Abholung: Wiener muss trotzdem zahlen

Trotz seit Tagen reserviertem E-Auto, findet der Wiener Ronald W. den Wagen bei der Abholung mit einem Ladestatus von nur fünf Prozent vor.

Rhea Schlager
Der Wiener schaffte es mit dem fast leeren Auto nicht zu seinem gewünschten Ziel.
Der Wiener schaffte es mit dem fast leeren Auto nicht zu seinem gewünschten Ziel.
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Wird ein E-Auto gemietet, muss dieses für gewöhnlich vollgetankt oder voll aufgeladen zurückgebracht werden. Bei der Firma Sharetoo scheint das nicht der Fall zu sein, wie der Wiener Ronald W. im "Heute"-Gespräch erzählt.

"Ich hatte am Sonntag das 'Vergnügen', ein vor einigen Tagen zuvor reserviertes Auto mit einem Ladestatus von fünf Prozent zu erhalten", berichtet er verärgert. Er hätte den Status zwar über die App einsehen können, sagt er, doch hätte er als Kunde niemals damit gerechnet, ein fast leeres Auto zu erhalten.

Anbieter soll Geld trotz Storno abbuchen

Trotz 21 Kilometer verbleibender Reichweite wollte Ronald W. mit seinem Sohn dennoch die Fahrt von Deutsch-Wagram in den 22. Wiener Gemeindebezirk antreten. "Hätte ich storniert, wäre mir trotzdem ein gewisser Betrag abgebucht worden", erzählt der Wiener weiter, denn genau das sei ihm bei diesem Anbieter schon mal passiert. "Was bleibt mir also übrig, als das Auto zu nehmen, wenn ich das Geld nicht zum Fenster rauswerfen will?"

Trotz einer Ladestation an einem Bahnhof, konnte Ronald W. das Auto nicht laden: "Das war kein Partner von Sharetoo und in der App findet man auch nichts dazu, wer und wo ein Partner ist."

Auch ein Anruf beim Kundenservice soll an dem Tag nicht geholfen haben, ärgert er sich. "Die süffisant freche Dame meinte nur lapidar, dass sie damit rechnen, dass die Kunden das Auto aufgeladen zurückgeben und, dass Sharetoo nichts dafür kann, wenn es mal nicht so ist", so der Wiener. "Angeblich ladet der Anbieter die Autos eh regelmäßig nach aber die Dame meinte, dass 'das halt nicht bei jedem Auto' gemacht werden kann."

Schwager musste Wiener abholen

Bei einem Prozent Ladestatus soll Ronald W. dann endlich eine Ladestation gefunden haben. "Mein Schwager musste uns dann abholen, während der Wagen am Strom angeschlossen war und später musste ich mit einem Roller drei Kilometer durch die Stadt fahren, um das halb aufgeladene Auto wieder zu holen", ärgert er sich.

Laut dem Wiener soll der Anbieter an einem Konzeptfehler scheitern: "Solang es kein Guthaben oder ein anderes Benefit dafür gibt, das Auto aufzuladen, wird das von den Kunden auch nicht gemacht. Denn wenn ein Auto noch genug geladen ist, damit es für eine Fahrt reicht, warum soll er es dann aufladen?"

Wiener bekommt Bezahlung voll Rückerstattet

"Wir haben dem Kunden bereits geantwortet, die Rechnung storniert und eine Gutschrift erstellt", sagt Uta Albrecht, Pressesprecherin von Porsche Austria auf "Heute"-Nachfrage. "Der Kunde erhält innerhalb der nächsten Tage den vollen Betrag auf sein Zahlungsmittel rückerstattet. Wir verstehen sehr gut, dass der Kunde hier verärgert ist – diese Umstände sowie unsere (nicht-) Reaktion entsprechen auf keinen Fall den sharetoo Standards. Das bedauern wir sehr."

Zu den weiteren Vorwürfen von Ronald W. ergänzt Albrecht: "Bei sharetoo handelt es sich um ein stationsbasiertes E-Carsharing. An manchen Standorten ist jedoch keine Ladeinfrastruktur vorhanden. Wir buchen die Fahrzeuge sehr regelmäßig für 'Service' Termine ein. Diese beinhalten das Aufladen und Reinigen. Hier arbeiten wir mit Erfahrungswerten aus der Nutzung. Leider kann es dennoch vorkommen, dass ein Fahrzeug vom Vorkunden mit zu niedrigem Akkustand retourniert wird und vom Folgekunden direkt übernommen wird."

Diese Problematik kennt das Unternehmen und arbeitet bereits an Konzepten, um diese Fälle zu minimieren. "Dazu gehören auch Incentivierungen für die Beladung der Fahrzeuge durch Kunden (wie vorgeschlagen) sowie Schaffung von mehr Bewusstsein innerhalb der 'sharetoo Community'", betont die Pressesprecherin weiter.

Feedback von Kunden wichtig für Sharetoo

"Auch arbeiten wir bereits an einer Informationskampagne zum Thema 'Laden & Reichweite'. Hier sind dann alle wichtigen Punkte mit integriert wie 'wo laden, wie laden, wie schnell wird geladen,…'. Feedback von unseren Kunden ist uns auch hier sehr wichtig und fließt direkt in Verbesserungsmaßnahmen ein", erklärt Uta Albrecht.

Außerdem betont die Pressesprecherin weiter, "dass es unser Ziel ist, unseren Kunden eine bestmögliche Erfahrung zu bieten. Sollte ein Kunde ein Fahrzeug mit niedrigem Ladestand vorfinden, empfehlen wir, sich umgehend an unseren Kundenservice zu wenden, um eine Lösung zu finden. Wir bemühen uns, flexibel auf solche Situationen zu reagieren und geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Dass es bei diesem Kunden leider nicht der Fall war, tut uns natürlich leid."

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