Gesundheit

Lebensmittelbehörde warnt vor Titandioxid in Kaugummis

Der Farbstoff E 171 kommt häufig in Kaugummis, Backzubehör und Süßigkeiten zu Einsatz. Jetzt wurde er als "nicht sicher" eingestuft.

Christine Scharfetter
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Auch in vielen Kaugummis kommt der umstrittene Farbstoff E 171 vor. (Symbolbild)
Auch in vielen Kaugummis kommt der umstrittene Farbstoff E 171 vor. (Symbolbild)
Getty Images/iStockphoto

Der Farbstoff Titandioxid (E 171) steht schon seit geraumer Zeit in der Kritik. Nun stufte auch Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) die Substanz als "nicht sicher" ein. Titandioxid-Partikel könnten Veränderungen im Zellmaterial bewirken und Krebs die Folge sein, stellte die EFSA fest. Häufig zu finden sei der Farbstoff in Dragees, Kaugummis, Backzubehör und in weißen Überzügen wie Fondant, informierte der Verein für Konsumenteninformation (VKI).

Derzeit ist Titandioxid laut VKI allgemein für Lebensmittel zugelassen - ohne Höchstmengenbeschränkung. Ausgenommen seien nur solche Lebensmittel, die unbehandelt sind, oder die vom Gesetzgeber her keine Zusatzstoffe enthalten dürfen. Auch in vielen weiteren Produkten kommt die Substanz zum Einsatz, unter anderem in Kosmetika (z.B. Sonnenschutzmittel), Farben und Medikamenten. Die aktuelle Einschätzung der EFSA bezieht sich allerdings lediglich auf die Verwendung von Titandioxid in Lebensmitteln.

EFSA darf kein Verbot aussprechen

Allerdings darf die EFSA einen Stoff nicht verbieten. Ihre Aufgabe ist die wissenschaftliche Einschätzung von konkreten Fragestellungen. Jetzt sind Behörden am Zug. Denn nur sie dürfen den Einsatz von Titandioxid auch verbieten. In Frankreich ist der Zusatzstoff E 171 in Lebensmitteln bereits verboten, in Österreich und in weiten Teilen der EU ist dies bis dato noch nicht der Fall.

Titan ist ein natürlich vorkommendes Metall, die wichtigsten Produzentenländer sind Australien und Südafrika. In der Lebensmittelindustrie wird Titandioxid als sehr beständiger weißer Farbstoff in Form von Nanopartikeln eingesetzt und ist nicht löslich, erläuterten die Konsumentenschützer. Die winzigen Teilchen könnten in den Körper gelangen und sich dort ansammeln.