Wirtschaft

Lebensmittel immer teurer – so geht es weiter

Einige Produkte und auch Weizen wurden zuletzt wieder billiger. Ein Grund zur Freude sei das aber leider nicht, so die Expertin.

Leo Stempfl
Können wir uns im Supermarkt bald wieder auf niedrigere Preise einstellen?
Können wir uns im Supermarkt bald wieder auf niedrigere Preise einstellen?
Getty Images (Symbolbild)

Die aktuelle Teuerungsrate kratzt an den zehn Prozent. Ein alarmierender Wert, doch nicht in allen Bereichen sind die Anstiege gleich hoch. Während Milch, Käse und Eier um satte 17,4 Prozent zulegten, wurden Spirituosen sogar günstiger. Grund: Sie wurden großteils bereits in letzten beiden Jahren produziert, erklärte Inflationsexperte Josef Baumgartner vom WIFO auf "Heute"-Nachfrage.

Die Geschäftsführerin des Fachverbands der Lebensmittelindustrie in der Wirtschaftskammer, Katahrina Koßdorff, sollte im "Ö1-Morgenjournal" weitere Einblicke in die dahintersteckenden Gründe geben. "Wir stecken mitten in einer extremen Teuerungswelle, die mittlerweile historische Ausmaße erreicht hat", hält sie einleitend fest.

Würgegriff

Derzeit würden wir eine ungewohnte Entwicklung durchmachen. Wir sind es gewohnt, dass für Lebensmittel nur einen geringer Teil unseres Einkommens (rund zehn Prozent) ausgegeben werden muss. Im Vergleich zu anderen Konsumgütern steigt dieser Anteil nun unverhältnismäßig stark.

Die Gründe dafür würden auf dem Tisch liegen, so Koßdorff: "Seit über einem Jahr steckt die Lebensmittelindustrie im Würgegriff dieser Teuerungslawine." Begonnen hat das mit den Nachwehen der Corona-Pandemie, der Krieg in der Ukraine hat das noch verstärkt. "Wir haben praktisch auf allen Kostenebenen in der Lebensmittelherstellung Preissteigerungen", sagte sie im "Morgenjournal".

Preise bleiben hoch

Den Vorwurf der Preistreiberei, den manche Supermärkte vorgebracht haben, will sie nicht gelten lassen. In der Logistik etwa gäbe es Preissteigerungen zwischen 300 und 900 Prozent, bei der Verpackung seien es 70 bis 80 Prozent.

Weizen ist allerdings zuletzt wieder billiger geworden, seitdem die Ukraine ihre Bestände wieder zu einem gewissen Anteil exportieren kann. "Die Prognosen zeigen weiterhin, dass die Kosten steigen und nicht fallen", sagt Koßdorff jedoch. Leider habe sie keine besseren Nachrichten. Man muss sich also weiter auf Kosten auf einem hohem Niveau einstellen.

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