Ukraine

"Lächerlich": ORF-Experte holt gegen Russland aus

Russland-Experte und Ukraine-Korrespondent Christian Wehrschütz hat ein klares Fazit zu den zuletzt abgehaltenen Pseudo-Referenden.

Leo Stempfl
ORF-Korrespondent berichtete Anfang Juni 2022 aus Kramatorsk im ukrainischen Donbass.
ORF-Korrespondent berichtete Anfang Juni 2022 aus Kramatorsk im ukrainischen Donbass.
Screenshot ORF

In den besetzten Gebieten der Ukraine hat Russland über die vergangenen Tage selbsternannte "Referenden" über den Anschluss an das Mutterland vorgenommen. Damit haben diese aber nur recht wenig zu tun. Soldaten gingen teilweise schwer bewaffnet von Haus zu Haus, eine Überwachung der Auszählung gab es nicht, ein Großteil der Bevölkerung ist bereits geflüchtet.

Präsident Wolodimir Selenski spricht von einer "Farce", das spiegelt sich auch im Ergebnis wieder. Rund 90 Prozent sollen für den Anschluss an Russland gestimmt haben. Völkerrechtlich wird das freilich von keinem Land der Erde anerkannt.

"Lächerlich"

Vor Ort ist selbstverständlich auch wieder ORF-Korrespondent Christian Wehrschütz. "Nach westlichen Maßstäben war das einfach nur lächerlich", lautet sein Fazit im "Ö1-Morgenjournal". Es gab keine Urnen, keine Kabinen, kein Wahlgeheimnis. Das habe überhaupt keinen Charakter irgendeiner seriöser Abstimmung. Auch müsse man bedenken, dass in diesen Regionen schlichtweg Krieg herrscht.

"Wir wissen überhaupt nicht, wie viele Menschen überhaupt abgestimmt haben", immerhin sei ein Gutteil der Bevölkerung auf der Flucht. Es gehe nur darum, die russische Bevölkerung zu mobilisieren und zu zeigen, dass es hier um russisches Territorium gehe. Das Ganze ähnle den Pseudo-Evakuierungen vor dem Krieg, um einen drohenden "Genozid" herbei zu fantasieren.

Ukrainer gegen Ukrainer

"Durchaus möglich" ist, dass Ukrainer in diesen Gebieten bald dazu gezwungen werden könnten, gegen ihre eigenen Landsmänner zu kämpfen. Auch über die Bevölkerungsstruktur gibt es derzeit aber keinerlei Informationen. Beim Fahren durch die Gebiete habe man den Eindruck, "dass dort überhaupt niemand mehr lebt".

Einen Atomwaffeneinsatz würden sich die Russen wohl "fünf Mal überlegen" müssen. "Ich halte das derzeit für sehr unwahrscheinlich." Mit einer entsprechenden Reaktion der USA müsse hierbei gerechnet werden.

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