Niederösterreich

Laborparameter zeigt, wie schwer Corona-Erkrankung wird

Ein neu eingeführter Laborparameter lässt das Risiko eines schweren Covid-19-Verlaufs vorhersagen.

Erich Wessely
Experten: Prim. Univ.-Prof. Dr. Helmut Trimmel, MSc, Vorstand der Abteilung für Anästhesie, Notfall- und Allgemeine Intensivmedizin, OA Dr. Wolfgang Tauber (in Vertretung Prim. Dr. Karin Köhrer) vom Institut für medizinisch-chemische und molekularbiologische Labordiagnostik mit Blutdepot am Landesklinikum Wiener Neustadt und der Ärztliche Direktor des Landesklinikums, Prof. Dr. Ojan Assadian, DTMH (von links)
Experten: Prim. Univ.-Prof. Dr. Helmut Trimmel, MSc, Vorstand der Abteilung für Anästhesie, Notfall- und Allgemeine Intensivmedizin, OA Dr. Wolfgang Tauber (in Vertretung Prim. Dr. Karin Köhrer) vom Institut für medizinisch-chemische und molekularbiologische Labordiagnostik mit Blutdepot am Landesklinikum Wiener Neustadt und der Ärztliche Direktor des Landesklinikums, Prof. Dr. Ojan Assadian, DTMH (von links)
NÖ LGA – Gesundheit Thermenregion GmbH

„Die hohe ärztliche Expertise sowie die ausgezeichnete interdisziplinäre Vernetzung der Abteilungen und Institute am Landesklinikum Wiener Neustadt haben es möglich gemacht, neue Lösungsansätze für die während der Corona-Pandemie festgestellten Herausforderungen zu finden“, freut sich Landesvize Stephan Pernkopf (VP).

Wer einen schweren Verlauf und wer einen leichten Verlauf entwickeln würde, konnte zu Beginn der Pandemie vor zwei Jahren noch nicht vorhergesagt werden. „Sehr oft habe ich erlebt, wie Betroffene plötzlich und ohne vorhergehende klinische Vorzeichen mit der Atmung so akut verfallen sind, dass binnen weniger Stunden eine Verlegung auf die Intensivstation notwendig wurde“, erinnert sich der Ärztliche Direktor des Landesklinikums Ojan Assadian.

"Eine Frage des Überlebens"

„Es ist eine Frage des Überlebens, ob ein Covid-19-Patient bei akuter, bisher unvorhersehbarer Verschlechterung möglichst rasch in intensivmedizinische Behandlung kommt. Nun können wir frühzeitig mit einer intensivmedizinischen Therapie beginnen, bevor sich der Zustand unserer Patientinnen und Patienten ganz verschlechtert“, so Prim. Helmut Trimmel, Vorstand der Abteilung für Anästhesie, Notfall- und Allgemeine Intensivmedizin.

Parameter zur Steuerung der medizinischen Versorgung

„Der Analyt ,suPAR' (Soluble urokinase Plasminogen Activator Receptor) ist ein Eiweißkörper, der im Rahmen von schweren systemischen Infektionen gebildet wird. Aufgrund der Hinweise unserer Intensivmediziner konnte der Analyt an unserem Institut rasch und effizient als validierter Parameter zur Steuerung der medizinischen Versorgung von Covid-19-Patientinnen und -Patienten für die kommenden Wellen etabliert werden“, so Prim. Karin Köhrer, Vorstand des Institutes für medizinisch-chemische und molekularbiologische Labordiagnostik mit Blutdepot am Landesklinikum Wiener Neustadt.

Der Laboranalyt "suPAR" wird derzeit nur im Krankenhaus für stationär aufgenommene Patientinnen und Patienten eingesetzt und soll nicht auf privater Basis ohne ärztliche Indikationsstellung und Begleitung untersucht werden.

Bei dem Analyt "suPAR" handelt es sich um eine medizinische Laboruntersuchung, die es frühzeitig erlaubt, Patientinnen und Patienten mit schweren allgemeinen, aber auch speziellen Infektionen (Covid-19) einer engmaschigen Überwachung zuzuführen. Dieser Schritt kann noch vor der klinischen Verschlechterung der Erkrankten gesetzt werden.

Analyt hilft Allgemeinzustand abzuschätzen

"SuPAR" sei somit ein "Prognosemarker, der die behandelnden Ärzte unterstützt, schnell mit einer intensiven medizinischen Therapie zu beginnen. Gerade auch bei Patientinnen und Patienten, die an Covid-19 erkrankt sind, hilft der Analyt ,suPAR' schon vor Verschlechterung der Atemsituation, den Allgemeinzustand abzuschätzen, und so kann rasch eine adäquate intensivmedizinische Therapie eingeleitet werden", heißt es seitens der NÖ Landesgesundheitsagentur.

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    Karl Schöndorfer / picturedesk.com
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