Wirtschaft

Kurz-Spender will Bürger noch länger arbeiten lassen

KTM-Chef Stefan Pierer hat seine ganz eigene Lösung für den Arbeitskräftemangel: Steuerfreie Überstunden für Junge und längere Arbeitszeiten für Alte.

Rene Findenig
Länger arbeiten bis zur Pension? Das schlägt der KTM-Chef gegen den Arbeitskräftemangel vor.
Länger arbeiten bis zur Pension? Das schlägt der KTM-Chef gegen den Arbeitskräftemangel vor.
Christian Vorhofer / Westend61 / picturedesk.com

Eigentlich gilt KTM-Chef und Unternehmer Stefan Pierer als glühender ÖVP-Unterstützer und -Spender, mit der Regierung geht er aber im "Standard"-Interview hart ins Gericht. "Die Politik hat leider keinen Plan", so Pierer dazu, ob die Politik den Ernst der Lage mit Teuerung und Energiekrise erkannt habe. So kenne Pierer selbst noch nicht einmal die Unternehmen, die im Falle einer Energielenkungsmaßnahme bei Gaslieferungen rationiert werden sollen. Das sei "besorgniserregend".

"Preiserhöhungen erheblichen Ausmaßes"

Pierer rechnet im Interview auch mit "Preiserhöhungen erheblichen Ausmaßes" im Herbst und sieht als Lösung, den Strompreis zu deckeln. Auch beim Arbeitskräftemangel, der sich "noch weiter zuspitzen" werde, könne man schnell und einfach gegensteuern, so der Unternehmer. Seine Vorschläge: mehr Netto vom Brutto, die ersten 20 Überstunden pro Monat steuerfrei stellen, Mitarbeiter unter 30 nur den halben Steuersatz verrechnen und Menschen länger arbeiten lassen.

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    Die Regierung präsentierte die neuen Maßnahmen gegen die Teuerung. Was das "Geld zurück"-Paket alles beinhaltet:
    Die Regierung präsentierte die neuen Maßnahmen gegen die Teuerung. Was das "Geld zurück"-Paket alles beinhaltet:
    APA

    "Zeiten als Weltverbesserer sind vorbei"

    "Ich bin 65, da wäre ich schon drei Jahre daheim und wahrscheinlich verblödet", wird Pierer zitiert. Generell zeigt sich Pierer enttäuscht von der Politik – er habe in der Vergangenheit nicht die ÖVP, sondern Sebastian Kurz unterstützt, was "eine Enttäuschung" gewesen sei. Offenbar eine solch große, dass Pierer "nie wieder politisch etwas spenden" wolle, denn seine "Zeiten als Weltverbesserer" seien gezählt.

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