Politik
Kocher: "Hatte nicht viel Zeit zum Nachdenken"
Bundeskanzler Sebastian Kurz präsentierte am Sonntag IHS-Chef Martin Kocher als neuen Arbeitsminister.
Nach dem Rücktritt von Familen- und Arbeitsministerin Christine Aschbacher hat Bundeskanzler Sebastian Kurz seine Entscheidung getroffen: Martin Kocher wird neuer Arbeitsminister!
Seit 2017 ist der 48-jährige Salzburger Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Wien und leitet seit Herbst 2016 das Institut für Höhere Studien, kurz IHS.
Bundeskanzler Kurz Kurz trat am Sonntag gegen 13.00 Uhr vor die Presse und stellte Martin Kocher offiziell als neuen Arbeitsminister vor.
"Ich möchte die Gelegenheit nutzen, um mich bei Christine Aschbacher zu bedanken", so Bundeskanzler Kurz. Sie habe in der Corona-Krise stets ihr Bestes gegeben und auch im Bereich der Kurzarbeit viel geleistet. Aschbacher habe sich aber auch zum Schutz ihrer Familie zu einem Rücktritt entschieden.
Die Gesundheitskrise werde Österreich dabei auch in den nächsten Monaten fordern. Auch am Arbeitsmarkt werde es notwendig sein, "alles zu tun, um wieder unsere Wirtschaft zu stärken und ich möchte das mit einem starken Team tun", so Kurz.
"Und ich freue mich, dass ich mit Martin Kocher einen Top-Experten für unser Team gewinnen konnte", stellte der Bundeskanzler bei der Präsentation vor. "Wirtschaft und Beschäftigung werden die Themen in den nächsten Monaten werden. Die Zeiten sind fordernd", so Kurz.
"Es kam für mich überraschend und kurzfristig"
"Es kam für mich überraschend und kurzfristig, aber es sind auch keine normalen Zeiten", so Kocher. Es sei wichtig jetzt Verantwortung zu übernehmen. "Wir sind in einer sehr tiefen Wirtschaftskrise und wird auch noch eine Zeitlang andauern. Eine große Herausforderung für den Arbeitsmarkt."
Es werde darum gehen, bis zu Sommer diese akute Krise zu bewältigen. "Jede Beschäftigung werde helfen, die Arbeitslosigkeit zu verringern. Das Ziel muss sein, eine bessere Rückkehr zu beschäftigen und Österreich als Standort zu stärken".
"Ich möchte mich beim Bundeskanzler für sein Vertrauen bedanken. Dieses ist nicht selbstverständlich und freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit den Kollegen in der Regierung", erklärt der neuen Arbeitsminister. "Ich freue mich auf die Herausforderung und bin sehr motiviert."
"Nicht viel Zeit zum Nachdenken"
Er habe nicht viel Zeit zum Nachdenken gehabt. "Ich habe gestern am Abend mit meiner Frau kurz gesprochen und dann die Entscheidung getroffen", so Kocher. Martin Kocher werde sich laut Kurz vollständig auf den Bereich Arbeitsmarkt fokussieren. Die Kompetenzen Jugend und Familie wird Susanne Raab übernehmen.
"Die Kurzarbeit ist keine Maßnahme für Jahre! Es hängt aber davon ab, wie sich die Zahlen entwickeln und die Impfung anschlägt", so Kocher. Am Montag wird Martin Kocher von Bundespräsident Alexander Van der Bellen als neuer Arbeitsminister angelobt.