Politik
Kurz in Krise vorn – so würde Österreich heute wählen
Seit einem Jahr quält Corona Land und Leute. Doch die Österreicher sind mit der Regierung trotz unpopulärer Maßnahmen zufriedener, als viele mutmaßen.
U-Ausschuss über Korruptionsvorwürfe, Probleme bei der Impf-Kampagne, Pannen im Corona-Management, der Finanzminister Beschuldigter in einem Ermittlungsverfahren – die ÖVP hat derzeit viel um die Ohren. Aber: Das schadet ihr offenbar weniger, als Kritiker vielleicht vermuten. Das ergab eine aktuelle Umfrage von "Unique Research" für "Heute". Die wichtigsten Ergebnisse:
ÖVP überlegen vorn
Im Vergleich zum Höchstwert bei Umfragen (42 Prozent im Frühjahr 2020) hat die Kurz-Partei deutlich verloren. Sie hält allerdings fast das sehr gute Wahlergebnis von 2019, kommt derzeit auf 36 Prozent.
Grüne schwächeln
Ärger erwischt es den Koalitionspartner. Die Grünen büßen 2,9 Prozent ein, erreichen 11 Prozent und liegen damit gleichauf mit den Neos.
Mehrheit futsch
Das hat Folgen; Gemeinsam kommt Türkis-Grün nur mehr auf 47 Prozent. Damit ist die Mehrheit futsch – "arschknapp", wie der Bundespräsident sagen würde.
Opposition matt
Die Opposition legt in Corona-Zeiten zwar zu, kann aber auch keine Bäume ausreißen. Die SPÖ steigt um 1,8 Prozent auf matte 23 Prozent. Auch die FPÖ gewinnt 1,8 Prozent dazu und kommt auf 18 Prozent. Klar im Plus sind die Neos: Sie schnappen sich 2,9 Prozent dazu.
Kurz weit in Führung
Bei der direkten Kanzlerwahl liegt Kurz immer noch unangefochten vorne. Die Wähler stellen ihm aber die Rute ins Fenster. Vom Sympathie-Höhepunkt im März 2019 ist der Kanzler 9 Prozent entfernt, 30 Prozent würden ihn wählen, wenn sein Name und nicht der seiner Partei am Zettel stünde. Am meisten legte Beate Meinl-Reisinger zu: 7 Prozent würden sie direkt wählen, ein Plus von 3 Prozent.
Große Koalition
Hier ist Österreich wohl traumatisiert. Die Mehrheit will keine Rückkehr von Rot-Schwarz, Schwarz-Rot oder Türkis-Rot.