Politik
Kurz fliegt nach New York – UNO-Rede und Peking Ente
Kurz-Trip nach New York: Der Kanzler jettet am Sonntag in die USA. Am Programm: eine UNO-Keynote, ein MET-Besuch, ein Treffen mit einer Polit-Legende.
Bundeskanzler Sebastian Kurz ist nächste Woche in New York am Wort. Sein Treffen mit Trump war die erste Corona-Absage im Februar 2020, nun führt ihn die erste große Reise nach der Pandemie zurück in die USA. Auf Einladung der Vereinten Nationen (UNO) wird er am Dienstag (15 Uhr Wiener Zeit) eine Keynote-Ansprache (Thema: Wiederaufbau nach Corona) vor dem Wirtschafts- und Sozialrat halten. "Heute" begleitet den Kanzler nach Übersee und recherchierte, wie der gar nicht so kurze Kurz-Trip (eine Woche für den Kanzler) ablaufen wird …
Mit einer Linienmaschine der AUA. Auf dem Transatlantik-Flug in einem Airbus muss er – wie alle anderen Passagiere – 9,5 Stunden zumindest Mund-Nasenschutz (außer beim Essen) tragen.
Kurz und seine Delegation steigen in einem Hotel in Manhatten ab. Das 4-Sterne-Haus an der Park Avenue liegt wenige Gehminuten vom ikonischen Flatiron Building – eines der Wahrzeichen New Yorks – entfernt.
Kurz muss auch im Ausland nicht auf Schnitzel und Apfelstrudel verzichten. Zwei Dinner sind fixiert: Sonntagabend im Restaurant Schilling, es wird vom österreichischen Gastronom Edi Fraunender betrieben. Tags darauf speist man im Peking Duck House. Gibt's auch hier einen speziellen Hintergrund? "Der Kanzler isst gerne Peking Ente", heißt es aus seinem Umfeld.
➤ Am Montag geht's zur weltberühmten MET – seit knapp drei Jahren wird das Metropolitan Museum an der Fifth Avenue vom Österreicher Max Hollein geführt. Der Sohn des bekannten Architekten Hans Hollein (er entwarf etwa den "News"-Tower am Schwedenplatz oder das Haas-Haus vis-a-vis vom Steffl) wird den Kanzler persönlich durch das Haus führen, für das Vogue-Legende Anna Wintour jährlich ein Mega-Event veranstaltet. Wintours MET-Gala lockt die A-Liga Hollywoods an. Im kleinen Kreis trifft Kurz danach Rabbi Arthur Schneider in der Synagoge.
➤ Vor seiner UNO-Keynote am Dienstag spricht der Regierungschef mit ECOSOC-Präsident Muni Akam. Am Nachmittag gibt's ein Treffen mit den Ständigen Vertretern der Kleinen Inselentwicklungsstaaten sowie die formelle Überreichung der österreichischen Staatsbürgerschaft an Holocaust-Überlebende.
Ausflug ins Stadtentwicklungsgebiet
➤ Mittwochvormittag ist Medientag – Kurz stattet dem Chefredakteur des Wall Street Journal, Matt Murray, einen Besuch in der Redaktion ab. Am Nachmittag gibt's Sightseeing in einem Stadtentwicklungsgebiet: Auf einen Besuch auf Little Island (ein 10.000 Quadratmeter großer Park, der auf Stelzen in den Hudson River gestellt wurde) folgt ein Spaziergang entlang der High Line.
Nach einem Snack in einem Grillrestaurant trifft der Kanzler den ehemaligen New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg, der nun ein News-Unternehmen betreibt. Bloomberg ist wie Kurz der Inszenierung nicht abgeneigt – als Stadtchef von New York zahlte er sich symbolisch nur einen Dollar Gehalt aus.
Muss eine Auslandsreise zu den Vereinten Nationen in Zeiten von Delta sein? Kurz: "Gerade für Österreich als Amtssitz der UNO und vieler weiterer internationaler Organisationen ist eine möglichst enge Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Pandemie und Stärkung des Multilateralismus besonders wichtig."
Für den Kanzler ist bei der Rückreise der Delegation am Donnerstag kein Ticket gebucht. Warum? Er fliegt noch für drei Tage weiter nach Montana, nimmt auf Einladung des Ex-Google-Chefs Eric Schmidt an einer internationalen Konferenz mit Entscheidungsträgern aus aller Welt (Wirtschaft, Medien und Politik) teil. Wie in seiner Rede an die Nation diese Woche angekündigt, will Kurz künftig die Digitalisierung Österreichs vorantreiben. "Die wirtschaftliche Erholung nach der Krise muss auf den Schutz des Klimas und Digitalisierung setzen." Dabei solle niemand zurückgelassen werden.