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Kurios: Darum kappt Google Onlinezugang der Mitarbeiter

Google soll ein Pilotprogramm gestartet haben, bei dem Mitarbeitende ohne Internet arbeiten. Ziel sei es, das Risiko von Cyberangriffen zu verringern.

20 Minuten
Google kappt in einem Pilotprogramm den Internetzugriff von Mitarbeitenden
Google kappt in einem Pilotprogramm den Internetzugriff von Mitarbeitenden
Getty Images

Wer bei Google morgens mit dem Kaffee zu seinem Arbeitsplatz läuft und seinen Rechner startet, kann auf dem PC künftig nicht mehr noch kurz einen Blick auf die sozialen Medien oder andere Onlineportale werfen. Bald startet laut Cnbc.com nämlich ein Pilotprogramm des Tech-Giganten, welches bei über 2500 Mitarbeitern das Internet einschränken soll. Ziel des Projektes ist es, Cyberangriffen entgegenzuwirken, nach der Devise: keine Internetverbindung, keine Gefahr.

So läuft das Pilotprogramm ab

Google soll in naher Zukunft an mehreren Zweigstellen ausgewählte Desktop-PCs vom Internet abkoppeln. Ausnahmen seien interne webbasierte Werkzeuge und Google-Applikationen wie Google Drive oder Gmail, die Mitarbeitende zwingend zur Ausübung ihrer Arbeit brauchen. Es sollen vor allem Angestellte betroffen sein, die ihre Arbeit mehrheitlich lokal erledigen können. Wer zwingend das Internet benötige, könne vom Projekt ausgeschlossen werden, heißt es in den Unterlagen des Unternehmens.

Einigen Mitarbeitenden werde auch der Root-Zugriff genommen, sprich: administrative Rechte und Befehle können nicht mehr auf dem Computer ausgeführt werden. Dazu gehört das Herunterladen und Installieren von Software oder das Verändern der Netzwerkeinstellungen.

Darum zieht Google den Stecker

Das Programm sei eine Antwort auf die steigenden Gefahren der Cyberkriminalität. Wenn der Internetzugriff eingeschränkt werde, sei es für Hacker um ein Vielfaches schwieriger, Sicherheitslücken über Mitarbeitende auszunutzen. Google-Angestellte stellten ein besonders hohes Risiko dar, da sie des Öfteren das Ziel von Cyberangriffen seien. Wenn ein Mitarbeitender gehackt wird, hätten die Angreifer potenziell Zugriff auf User-Daten, was kein kleiner Zwischenfall wäre, heißt es in den Google-Unterlagen.

Google Schweiz konnte auf Anfrage nicht bestätigen, ob das Pilotprojekt auch in der Schweiz ausgeführt wird. Trotzdem hielt man fest: "Die Gewährleistung der Sicherheit unserer Produkte und Nutzer hat für uns oberste Priorität. Wir suchen regelmäßig nach Möglichkeiten, unsere internen Systeme gegen bösartige Angriffe zu stärken", so ein Google-Sprecher zu 20 Minuten.

Das waren bisherige bekannte Cyberangriffe

Dass die Gefahr immer größer wird, zeigt die Frequenz von solchen Cyberangriffen. Bereits in diesem Jahr kam es zu über 13.000 Hacker-Angriffen. Unter anderem wurden Daten vom Bund gehackt, darunter sind auch heikle Personeninformationen aus Projekten, E-Mails und Polizeibehörden. Darum stellen Firmen wie Google vorbeugend hauseigene Hacker ein, die die Sicherheit ihrer Applikationen, Webseiten und anderen IT-Strukturen regelmässig ausreizen. So können sie behoben werden, bevor ein Ernstfall eintritt.

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    <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
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