Niederösterreich
Kundin sauer: "Keine Rabattpickerl für kranken Bruder"
Ärger für Veronika R. (67) beim Einkauf in Krems: Sie pickte auf ihre Wurst zwei Rabattkleber, jene für ihren kranken Bruder wurden nicht akzeptiert.
Seit rund einem Jahr erledigt Veronika R. (67) für ihren bettlägrigen Bruder (71) viele Angelegenheiten, unter anderem auch den Einkauf. Die Kremserin fuhr am Freitag in einen Supermarkt in Krems und wollte für den 71-Jährigen aus Dürnstein und sich selbst einige Lebensmittel kaufen.
"Ich nahm vier Becher NÖM-Mix für meinen Bruder, die hat er so gerne. Und ich selbst nahm mir zwei Packungen Wurst", berichtet die 67-Jährige. An der Kassa pickte die Kremserin auf alle sechs Artikel die Rabattmarkerl und legte die Waren getrennt aufs Förderband, um zwei separate Rechnungen zu erhalten.
"Ich habe der Kassiererin die Situation erklärt, sie hat aber nur gesagt, sie habe sich an die Vorschriften zu halten. Beim Info-Stand wurde ich dann von den Damen mehr oder weniger ausgelacht", erklärt die Kremserin. "Wie krank ist das bitte? Das heißt, ich hätte das Geschäft verlassen müssen, nochmal rein und dann hätte ich die Rabattpickerl auch auf die Joghurts picken dürfen", so die Kremserin verärgert.
Kundin ging ohne Joghurts
Veronika R. verließ schließlich mit zwei Packungen Wurst (minus 25 Prozent) und ohne die Joghurts den Supermarkt: "Gerade in Zeiten der Teuerungen sind die Rabattpickerl wichtig, weil ohnedies fast alles um 25 % teurer ist", so die verärgerte Kundin.
Das sagt Konzern
Der Bruder von Veronika R. leidet übrigens an Parkinson, hatte letztes Jahr eine schwere Operation an der Wirbelsäule und ist seither nicht mehr mobil.
Ein Sprecher des Konzerns meinte auf Nachfrage dazu: "Von unserer Seite gibt es nur eine einzige Vorgabe: Vier Pickerl pro Rechnung."