Politik

Kultusgemeinde: Offener Brief gegen Schwarz-Blau

Der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde spricht sich in einem offenen Brief gegen die potenzielle Koalition zwischen ÖVP und FPÖ aus.

Heute Redaktion
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Der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) Oskar Deutsch.
Der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) Oskar Deutsch.
Bild: Helmut Graf

Oskar Deutsch, der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde, hat auf Facebook einen offenen Brief veröffentlicht, in dem er klar gegen eine schwarz-blaue Koalition auftritt. Außerdem sieht er im Wahlergebnis einen Auftrag für eine Neuauflage der großen Koalition zwischen SPÖ und ÖVP.

Die Freiheitlichen will er auf keinen Fall in der Regierung sehen:"Deutschnationale haben in der Regierung nichts verloren!" Deutsch sieht sich in diesem Punkt auch von der Wahl Alexander Van der Bellens zum Bundespräsidenten bestärkt. Er sei unter anderem deshalb gewählt worden, weil er "ausgeschlossen hatte, mit der FPÖ eine europafeindliche Partei anzugeloben".

Gründe für die Ablehnung

Deutsch begründet seine Ablehnung der Partei damit, dass sie "Andersdenkende und Andersaussehende zu Sündenböcken" mache, dass es ständig "rassistische Einzelfälle" gebe, sie "EU-feindlich" sei und eine "deutsch-nationale Burschenschafter-Basis" habe, "deren Vertreter die Befreiung Europas 1945 als Niederlage betrauern".

"Symbolische Israel-Besuche können das alles nicht kaschieren", heißt es weiter. "Die jüdische Gemeinde in Österreich wird deshalb keinen Hechscher, keinen Persilschein ausstellen." Das sei man den Opfern des Faschismus schuldig.

Den Wolf zähmen

Er warnt ÖVP und SPÖ davor zu glauben, den "Wolf zähmen zu können". Die SPÖ würde ihre Glaubwürdigkeit als antifaschistisches Bollwerk verspielen, die ÖVP als Europapartei.

Ob es eine große Koalition oder eine Minderheitsregierung wird, ist Deutsch egal. Wichtig sei, sich "der Verantwortung für Österreich, für Europa und für die Zukunft bewusst zu sein".

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    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS

    (lu)