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Krokodil legt befruchtetes Ei – obwohl es allein lebt

In einem Zoo in Costa Rica hat ein Amerikanisches Krokodil ein Ei mit einem Fötus gelegt, obwohl das Tier seit Jahren kein Männchen gesehen hatte.

Erstmals stellten Wissenschaftler bei einem Krokodil eine sogenannte Jungfernzeugung fest.
Erstmals stellten Wissenschaftler bei einem Krokodil eine sogenannte Jungfernzeugung fest.
Wikipedia/ Tomás Castelazo

Zoowärter hatten entdeckt, dass ein Amerikanisches bzw. Spitzkrokodil, das seit 16 Jahren im Parque Reptilania in der Puntarenas-Provinz in Costa Rica lebt, in seinem Gehege 14 Eier bewachte. Und obwohl das Tier, das mit zwei Jahren in den Zoo kam, dort nie mit einem männlichen Tier Kontakt hatte, waren sechs der Eier befruchtet und eines enthielt den voll ausgebildeten Fötus eines Tieres.

Da dessen DNA zu 99,9 Prozent gemäss einer Untersuchung spezialisierter US-Forscher mit dem der Mutter übereinstimmte, schlossen die Wissenschaftler, dass das Ei ohne Zutun eines Männchens befruchtet worden war. Es ist das erste Mal überhaupt, dass bei einem Krokodil die sogenannte Parthenogenese oder Jungfernzeugung nachgewiesen werden konnte, wie die BBC berichtet. Das Phänomen, das auch von Vögeln und Fischen her bekannt ist, tritt bei längerer Absenz männlicher Tiere auf und dient der Erhaltung der Art.

Konnten auch Dinosaurier ohne Männchen Nachwuchs haben?

Nun vermuten die Forscher, dass die Fähigkeit zur selbstständigen Fortpflanzung bei Reptilien-Weibchen auch bei Krokodilen schon vorkam, aber nicht entdeckt wurde. Sie glauben, es sei das Erbe von tierischen Vorfahren wie den Dinosauriern. In diesem Fall hätten Krokodile vor 240 Millionen Jahren die Fähigkeit erhalten haben können, als sie sich von den verwandten Sauriern abspalteten.

Krokodile haben keine Geschlechtschromosomen, sodass sich aus den Eiern potenziell beide Geschlechter entwickeln können. Die Geschlechtsverteilung ist auf die Temperatur beim Ausbrüten zurückzuführen: Werden die Eier unter etwa 30 °C ausgebrütet, schlüpfen aus ihnen Weibchen, bei einer Temperatur um etwa 34 °C ausschließlich Männchen.

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