Austrian Fashion Awards 2024

Kritisch und frei – das ist Mode aus Österreich

Zum Jubiläum lud die Austrian Fashion Association ins Jugendstiltheater im Otto Wagner Areal. Die Show und wer die Preisträger eigentlich sind.
Christine Scharfetter
15.11.2024, 10:18

Seit nunmehr zehn Jahren lädt die Austrian Fashion Association als Partnerin der Stadt Wien und des Bundes zu den Austrian Fashion Awards. Die Preisverleihung wurde in der vergangenen Dekade zur relevantesten Veranstaltung für aufstrebende Modedesignerinnen und Modedesigner in Österreich. Am Abend des 14. November war es so weit, im historischen Jugendstiltheater am Otto Wagner Areal in Wien wurden nicht nur die beiden diesjährigen Gewinner verkündet. Der über 100 Jahre alte Festsaal wurde auch Zeuge eines außergewöhnlichen Show-Lineups.

"Es freut mich besonders, dass die Austrian Fashion Association in diesem Jahr zum zehnten Mal dafür verantwortlich zeichnet, mit den Austrian Fashion Awards das Scheinwerferlicht auf den vielversprechenden Nachwuchs des österreichischen Modedesigns zu richten. Der Blick zurück zeigt, dass unsere Mission Früchte trägt, sich für eine Modedesignpraxis einzusetzen, die künstlerisch experimentell, dabei jedoch immer verantwortungsvoll ist. Wir freuen uns, Modedesigner*innen darin zu bestärken, einen positiven Einfluss auf die Branche und die Gesellschaft insgesamt zu nehmen", so Camille Boyer, Leiterin der Austrian Fashion Association.

Mode, die Grenzen sprengt

Mit Prêt-à-Porter-Kleidungsstücken, die frei von geschlechtsspezifischen Konnotationen oder Zuschreibungen zu Klassen sind, überzeugte Martin Niklas Wieser. Er nahm den Modepreis der Stadt Wien mit nach Hause.

Bereits im Jahr 2015 feierte der gebürtige Südtiroler sein modisches Debüt, entschied sich anschließend jedoch, einen Schritt zurückzutreten und sich auf seine künstlerische Entwicklung zu konzentrieren. Er arbeitete als Designer für Proenza Schouler sowie Nicolas Andreas Taralis und als Trendberater bei Mytheresa China. Im Frühjahr 2023 lancierte Martin Niklas Wieser schließlich seine gleichnamige Marke neu. Der heute 37-Jährige hinterfragt dabei Luxusgüter und die Einordnung in Klassen oder Geschlechterrollen.

Martin Niklas Wieser
hinterfragt mit seiner Mode Luxus.
Thomas Lerch

Feinster Strick mit Selbstbewusstsein

Der Outstanding Artist Award für experimentelles Modedesign des BMKÖS ging an Christina Seewald. Mit einem neuen, radikalen Blick auf aktuelle Themen und Herausforderungen interpretiert sie zeitgenössische Strickmode und kombiniert dabei feinste Fasern mit perfektionierter Schneiderkunst. Im Mittelpunkt steht dabei das Zusammenspiel von Fragilität und Selbstbestimmung, die als Symbiose im Label Christina Seewald verkörpert sind. Mit Fokus auf der Verbindung von traditionellem Handwerk und modernem Stricken legt Christina Seewald großen Wert auf Nachhaltigkeit in der Produktion. Intelligente Schnitte und vielfältige Stricktechniken sowie die Visualisierung sozialer Konflikte prägen die Arbeit des Labels. Die Marke thematisiert sozialpolitisch relevante Fragen, die besonders im Leben von FLINTA (Frauen, Lesben, Intergeschlechtliche, nichtbinäre, trans und agender Personen) eine Rolle spielen.

Strick von Christina Seewald.
Thomas Lerch
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