Kritiker verstummen! Ex-Mitspieler adelt DFB-Kapitän

Durch einen souveränen Sieg am Mittwoch gegen Ungarn ist das deutsche Nationalteam bereits fix für das Achtelfinale qualifiziert. Am Sonntag geht es gegen die Schweiz nun um den Gruppensieg. Besondere Erleichterung, hat nach dem Spiel sicherlich der DFB-Kapitän Ilkay Gündogan verspürt.

Vor der EURO im Heimatland wurde der Mittelfeldspieler noch oft von vielen der 80 Millionen deutschen Teamchefs und einigen Experten gescholten, er zeige im DFB-Trikot zu selten seine Klasse. Viele Zuseher forderten sogar einen anderen Kapitän, Gündogan solle seine Binde an Fanliebling Kroos nach dessen Comeback abtreten. Diese Stimmen scheinen spätestens nach dem Auftritt des Barca-Stars gegen Ungarn endgültig verstummt zu sein.

Man of the Match gegen Ungarn

Im zweiten Gruppenspiel der Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann gegen Ungarn zeigte der 33-Jährige einen Gala-Auftritt. Der Deutsch-Türke hatte bei beiden Treffern seiner Mannschaft die Füße im Spiel. Beim 1:0 zeigte der offensive Mittelfeldspieler Körpereinsatz, setzte sich robust gegen Willi Orban durch, schaltete dann schneller, als alle Verteidiger und legte auf Jamal Musiala ab.

Das 2:0 erzielt er dann selbst. Der Champions-League-Sieger verwertete vom Elfmeterpunkt in bester Mittelstürmer-Manier eine flache Hereingabe von Linksverteidiger Maximilian Mittelstädt ins lange Eck. Auch sonst zeigte er eine starke Partie. Oft als Königsdisziplin dekliniert, konnte der Deutsche sich zwischen den Ketten unter Bedrängnis aufdrehen und seine Spieler mit feiner Technik und Spielintelligenz in Szene setzen.

Noch während der Partie schrieb Ex-Mitspieler Jack Grealish in einer Instagram-Story: "Ich kann nicht beschreiben, wie gut dieser Typ ist. Ehrlich, einer der Besten, mit denen ich jemals die Ehre hatte, zusammenzuspielen." Auch Mitspieler Jamal Musiala war nach der Partie voll des Lobes für seinen Kapitän: "Ilkay ist unglaublich. Es ist so eine Freude, mit ihm zu spielen, ich liebe ihn!"

Erfolgsgeheimnis

Der entscheidende Twist für den Erfolg ist die Positionierung des DFB-Kapitäns. Er wurde von der Doppel-Sechs von Trainer Nagelsmann auf die 10er-Position beordert. "Und dadurch, dass ich in den letzten Jahren die offensivere Position auch im Verein spiele und mich dort wohlfühle, weiß ich, was ich dort machen muss, um mein Spiel zu verbessern und das der Kollegen", sagte der 33-Jährige nach dem zweiten Sieg bei der EM.

Nach Anlaufschwierigkeiten harmonieren rechtzeitig zur EURO auch Toni Kroos und angesprochener Gündogan. "Wenn wir uns nur für eine Millisekunde anschauen, wissen wir, was der andere denkt oder vorhat – so eine Verbindung ist auf dem Platz unfassbar wichtig", sagte Gündogan.