Politik

"Kreuz-Impfung"? – Minister macht überraschende Ansage

Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein würde nach entsprechender Aufklärung zur "Kreuz-Impfung" raten. Eine Impf-Prämie lehnt er hingegen strikt ab. 

Michael Rauhofer-Redl
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Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Archivfoto)
Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Archivfoto)
apa/picturedesk

Die Kreuz-Impfung ist in Österreich aktuell ein umstrittenes Thema. Maria Paulke-Korinek, Leiterin der Impfabteilung im Gesundheitsministerium, etwa sprach sich noch am Dienstag dagegen aus. Sie begründet das mit der Datenlage, die noch nicht ausreichend gegeben sei. Nur wenn nach der ersten Impfung Nebenwirkungen auftreten oder der unbedingte Wunsch vorhanden sei, könne man wechseln. Dies sei aber eine "Off-Label"-Entscheidung. Denn tatsächlich spricht sich das nationale Impfgremium aktuell nicht für dieses Impfschema aus. 

Anders sieht das der Präsident der Ärztekammer, Thomas Szekeres. Er empfiehlt auf einen Vektorimpfstoff mit einem mRNA-Vakzin nachzuimpfen. Denn so könnte die Zeit zwischen den beiden Teilimpfungen verkürzt werden. Das sei der entscheidende Faktor im Kampf gegen die Delta-Variante.

Fokus auf PCR-Tests

Auch Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) zeigte sich am Mittwoch im Ö1-Morgenjournal nicht ganz abgeneigt, was diese Praxis betrifft. Zwar sei man in Österreich, genauso wie die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA), noch vorsichtig, nach entsprechender Aufklärung würde er als Mediziner aber zur Kreuz-Impfung raten, erklärte der Ressortchef. Warum viele noch zögern: Bei einer sogenannten Off-Label-Verwendung könnten für den verimpfenden Arzt auch andere Haftungsrisiken schlagend werden. Mückstein erwähnte ebenfalls die Datenlage, diese werde immer konkreter. Die Wahrscheinlichkeit einer Empfehlung auch in Österreich steigt also. 

Angesichts der Urlaubssaison kündigte Mückstein einen Ausbau der PCR-Teststrategie an. Man wisse bereits aus dem Vorjahr, dass Reisebewegungen etwas zum Infektionsgeschehen beitragen. Der Minister appellierte erneut, die 3G-Regeln ernst zu nehmen und einzuhalten. Die "gute" Nachricht. Die Zahl der Hospitalisierungen steigt nicht im gleichen Maße wie die Ausbreitung der Delta-Variante. Grund dafür ist wohl der Impffortschritt. Deswegen sei es wichtig, sich impfen zu lassen und vor allem auch den Zweitstich wahrzunehmen. 

Keine Impf-Prämie für Unwillige

Aus diesem Grund sei auch die Zeitspanne zwischen den beiden Impfungen verkürzt worden. Was mögliche Impf-Prämien betrifft, so schaue man sich das an. Mückstein plädiert allerdings eher dafür, aufzuklären. Nicht gelten lassen will er die Kritik, dass vor allem bei Jungen mehr um die Impfung geworben werden müsse. Es gebe Impfen mit Musik, Impfen mit Events und Impfen ohne Termin in den Bundesländern. Eine Prämie wird es also nicht geben, die Bereitschaft zum Pieks soll über Aufklärung erhöht werden.  

Den Sommer vermiesen will Mückstein den Österreichern aber nicht. "Wir brauchen beides", erklärt er angesprochen auf die Frage was Vorrang hat: Impfung oder Urlaub. Allerdings: Die Beine könne man dann entspannter hochlegen, wenn man möglichst rasch geimpft sei. 

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