Konflikt eskaliert

Kranke Frau– "Habe Angst vor Nachbarn im Gemeindebau!"

"Ich werde tyrannisiert!": Großfamilie setzt schwer kranker 70-Jähriger laut eigener Aussage mit Lärm, Drohungen und Angst zu.

Christoph Weichsler
Kranke Frau– "Habe Angst vor Nachbarn im Gemeindebau!"
Eine Pensionistin fühlt sich in ihrem Wohnhaus in Wien unsicher und findet keine Ruhe – Lärm und Drohungen der Nachbars-Familie belaste sie schwer.
Helmut Graf

"Ich habe Angst, ich bin völlig am Ende!" In ihrer letzten Verzweiflung wandte sich Frau P. (Name von der Redaktion geändert) an "Heute", um ihrem Leid Gehör zu verschaffen. Seit knapp 40 Jahren lebt die 70-Jährige in ihrer Wohnung an der Simmeringer Hauptstraße – einst ein Ort der Ruhe und Geborgenheit.

Doch vor vier Jahren zog eine Großfamilie mit sieben Kindern über ihr ein, und ihr Leben wurde angeblich zum Albtraum – seitdem gebe es keinen Frieden mehr. "Es wird geschrien, Möbel werden gerückt, Türen knallen – oft bis tief in die Nacht", sagt sie leise. Die Pensionistin, die seit zwei Jahren an Schilddrüsenkrebs leidet, hat kaum noch Kraft.

Ein liebevolles Zuhause, das zur Hölle wurde

Die 112 m² große Wohnung, in der Frau P. lebt, ist ein Spiegel ihres Lebens. Die Räume sind liebevoll dekoriert, mit Erinnerungsstücken, die von Jahrzehnten in dieser Wohnung erzählen. Ihre beiden Hunde – ein 16-jähriger Senior und ein jüngerer Begleiter – sind ihr ganzer Stolz. "Ich habe hier alles, was ich brauche. Ärzte, Geschäfte, meine Nachbarn – es war perfekt", erzählt sie.

Doch die ständige Lärmbelästigung der Großfamilie soll aus dem einstigen Rückzugsort einen Ort der Qual gemacht haben. "Meine Hunde spüren meine Anspannung. Der Jüngere bellt jedes Mal, wenn es oben laut wird." Für die 70-Jährige sei die Situation besonders belastend, da sie allein lebt und niemanden hat, der ihr helfen kann.

"Oma, kommen die durch die Decke?"

Die Nächte seien für Frau P. eine Qual. Besonders schlimm war eine Nacht von Sonntag auf Montag. "Die Türen knallten, Möbel wurden gerückt, und der Lärm hat auch die umliegenden Nachbarn geweckt." Ihr Enkel, der zu Besuch war, war fassungslos: "Oma, kommen die durch die Decke?"

Mehrfach habe sie versucht, mit der Familie zu reden. Doch die Mutter lache sie nur aus, wenn sie auf den Lärm angesprochen wird. "Es interessiert sie einfach nicht", erzählt sie verzweifelt. Wiener Wohnen und der Wohnpartner wurden eingeschaltet.

"Jetzt werden wir noch lauter!"

Besonders einschüchternd soll ein Vorfall nach einer Beschwerde bei Wiener Wohnen gewesen sein. "Der älteste Sohn kam zu mir und sagte: 'Hast Wiener Wohnen angerufen? Jetzt werden wir noch lauter!", erzählt sie mit zitternder Stimme. Diese Worte hätten sie tief getroffen. Ihren Aussagen zufolge wurde der Sohn schon einmal von der Polizei abgeholt, und erwecke oft den Eindruck, auf Drogen zu sein.

Für die Pensionistin ist die permanente Unsicherheit eine enorme Belastung. "Ich weiß nicht, wozu sie noch fähig sind. Ich habe Angst, dass es noch schlimmer wird." Allein der Gedanke an die Nächte löse bei ihr Stress aus.

Das sagt Wiener Wohnen

Wiener Wohnen stuft auf "Heute"-Anfrage den Fall als Nachbarschaftskonflikt zwischen zwei Mieterparteien ein. Die erste Beschwerde der Pensionistin ging Ende November 2023 ein, woraufhin Wiener Wohnen unverzüglich wohnpartner mit dem Fall betraute, um Mediationsgespräche einzuleiten. Zu diesem Zeitpunkt reagierte die Pensionistin jedoch nicht auf die Kontaktversuche von wohnpartner. Mitte Dezember 2024 meldete sich die Pensionistin erneut direkt bei wohnpartner.

Die Nachbarsfamilie meldete im Dezember 2024 bei Wohnpartner, dass die Pensionistin sich angeblich garstig gegenüber den Kindern der Familie verhalten habe. Daraufhin führte der wohnpartner Telefonate und Mediationsgespräche mit beiden Seiten, die sich laut Angaben von Wiener Wohnen kooperationsbereit zeigten. Der Fall wird weiterhin von wohnpartner behandelt, und Wiener Wohnen steht in engem Austausch mit der Mediationsstelle, um die Situation zu beobachten. Beide Parteien werden dazu aufgerufen, sich aktiv an einer gütlichen Konfliktlösung zu beteiligen, um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen.

Schwere Krankheit und die Aufforderung, auszuziehen

Finanziell und gesundheitlich ist es für Frau P. unmöglich, ihre Wohnung zu verlassen. Sie erzählt, dass ihr Wiener Wohnen geraten habe, auszuziehen. "Das kann doch nicht die Lösung sein! Ich wohne hier seit 38 Jahren, habe alles aufgebaut. Warum soll ich weg, nur weil andere sich nicht benehmen können?" Für sie wäre ein Umzug nicht nur finanziell, sondern auch emotional ein Desaster.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Eine schwer kranke 70-jährige Pensionistin wird in ihrer Wohnung an der Simmeringer Hauptstraße von einer rücksichtslosen Großfamilie tyrannisiert, was ihren Gesundheitszustand weiter verschlechtert.
    • Trotz mehrfacher Beschwerden bei Wiener Wohnen und der Polizei zeigt die Familie keine Einsicht, und die Pensionistin lebt in ständiger Angst und Unsicherheit, während sie verzweifelt auf Hilfe von den Behörden hofft.
    CW
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