Politik

Kosten, Umtausch, Ausnahmen – diese Pfandregeln kommen

Es ist fix! Ab 2025 kommt das Flaschenpfand auch für Plastikflaschen. Eine entsprechende Verordnung wurde am Montag von Ministerin Gewessler erlassen. 

Michael Rauhofer-Redl
Auch in Österreich kommt nun der Pfand auf Plastikflaschen.
Auch in Österreich kommt nun der Pfand auf Plastikflaschen.
Getty Images

In Österreich kommen Dosen und Plastikflaschen derzeit noch in die Tonne – oder in den gelben Sack. Doch das wird bald teuer, denn ab 1. Jänner 2025 gilt in Österreich ein Einwegpfand. Für Einwegflaschen aus PET oder Getränkedosen fallen dann 25 Cent Pfand an. Zurück gibt es das Geld, wenn das Gebinde zurückgebracht wird. "Die Pfandhöhe wird 25 Cent betragen – so stellen wir sicher, dass die Flaschen und Dosen auch wirklich zurückgebracht werden. Zurückgeben kann man überall, wo man auch einkaufen kann", erklärte Umweltministerin Leonore Gewessler dazu bereits in der Vergangenheit. 

Am Montag präsentierte die Ressortchefin dann weitere Details zum grünen Vorzeigeprojekt. Nun wird auch die dazugehörige Pfandverordnung, die alle Details für den Start im Jänner 2025 regelt, erlassen. Damit liegen alle notwendigen gesetzlichen Grundlagen für die Umsetzung des Einwegpfands ab 1.1.2025 vor.

Die Eckpunkte der Verordnung wurden unter Federführung des Klimaschutzministeriums gemeinsam mit Getränkeherstellern, dem Lebensmittelhandel und den Sozialpartnern Arbeiterkammer und Wirtschaftskammer festgelegt.

Was kostet das Pfand, wofür gilt es?

Die bereits Ende des Vorjahres gegründete zentrale Stelle "EWP Recycling Pfand Österreich GmbH" arbeitet schon seit Monaten intensiv an der Organisation und Umsetzung des Pfandsystems in Österreich. Das sind die wichtigsten Eckpunkte

► Für alle Gebinde gilt eine einheitliche Pfandhöhe von 25 Cent. Damit soll sichergestellt werden, dass die Flaschen und Dosen wieder zurückgebracht werden.
► Das Pfand gilt für alle Getränkearten mit Ausnahme von Milch und Milchmixgetränken und für alle Gebinde mit einem Volumen zwischen 0,1 und 3 Liter.
► Überall dort, wo Getränke eingekauft werden können, kann man sie auch zurückgeben. Für kleine Geschäfte ohne Automaten soll es Erleichterungen geben.
► Alle Pfandgebinde sind mit einem einheitlichen Pfandsymbol gekennzeichnet.
► Produzenten und Importeure sind verpflichtet, das Pfand beim Getränkeverkauf einzuheben.
► Die Verkaufsstellen sind zur Rücknahme von leeren Gebinden verpflichtet. Jene ohne Rücknahmeautomaten müssen nur solche Gebinde zurücknehmen, die sie auch anbieten und auch nur so viel, wie sie üblicherweise an einzelne Kunden verkaufen.
► Die Finanzierung des Gesamtsystems erfolgt durch die Beiträge der Produzenten mittels Produzentengebühr unter Berücksichtigung der Altstofferlöse und des Pfandschlupfs (=Gebinde, für das Pfand gezahlt, aber nicht abgeholt wurde).
► Das Pfandsystem wird von der zentralen Stelle "EWP Recycling Pfand Österreich gGmbH" organisiert und betrieben. Eigentümer ist der "Trägerverein Einwegpfand", dem alle Produzenten und Rücknehmer beitreten können. Das Klimaschutzministerium hat umfassende Mitwirkungs- und Kontrollrechte.

Gewessler hält gegenüber den Medien fest, dass dem Pfandsystem durch die entsprechende Verordnung "nichts mehr im Weg" stehe. Die Ministerin sieht darin einen "Meilenstein, der unsere Natur schützt". 

Für die kommenden Monate gelte es, alle wichtigen Stakeholder zu erreichen, am Aufbau der Kommunikationskanäle werde aktuell intensiv gearbeitet, erklärte Monika Fiala, Geschäftsführerin von "Recycling Pfand Österreich". Für Erstinverkehrbringer steht ab Herbst ein detailliertes Handbuch mit allen wichtigen Informationen zur Kennzeichnung und Registrierung zur Verfügung. "Auch die Konsumenten werden wir auf das Pfandsystem gut vorbereiten: Eine große Kampagne informiert kommendes Jahr über die Pfandhöhe und wichtige Details zur Abwicklung z.B. dass für die Rückgabe die Flaschen und Dosen unzerdrückt sein müssen, um das Pfand ausbezahlt zu bekommen", erklärte sie.

Co-Geschäftsführer Simon Parth betont, den logistischen Aufwand für die Umsetzung des Projekts. "Es gilt hier ein effizientes und praktikables Logistikkonzept zu erarbeiten, sodass die langfristig über zwei Milliarden Flaschen und Dosen pro Jahr effizient sortiert und das Material in hoher Qualität wieder dem Kreislauf zugeführt werden kann."

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