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Kopftuch und Maske, dann nahm Polizei Wienerin (16) fes

Corona und Niqab – das war für die Polizei in Wien zu viel. Sie orteten einen Verstoß gegen das Vermummungsverbot und nahmen die junge Frau fest.

Eine Festnahme in Wien-Floridsdorf spaltet derzeit das Netz.
Eine Festnahme in Wien-Floridsdorf spaltet derzeit das Netz.
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Am Bahnhof Floridsdorf klickten am Freitagabend für eine österreichische Staatsbürgerin (16) die Handschellen: Die Muslimin trug neben dem Kopftuch auch eine Corona-Maske – zu viel Bedeckung, meinten die Streifenbeamte. Nachdem sich die Jugendliche auch noch geweigert hatte, die Maske abzunehmen und ihre Identität preiszugeben, wurde sie festgenommen. Ein Zeuge mischte sich in die Amtshandlung ein und filmte die Szenen mit seinem Handy mit.

Video zeigt den Zwischenfall in Floridsdorf:

Frau nicht kooperativ – Festnahme

Auf Anfrage von "Heute" bestätigte die Pressestelle der Wiener Polizei den Vorfall. Bei der Anhaltung am vergangenen Freitag gegen 20.40 Uhr mussten die Beamten feststellen, dass die Dame mit dem Niqab vollverschleiert war. Dies verstößt klar gegen das derzeit geltende Verbot der Gesichtsverhüllung in Österreich.

Befolgen wollte die junge Wienerin die Regeln jedoch nicht. "Nachdem sie an der Amtshandlung nicht ausreichend mitwirkte und sich weigerte, ihre Identität bekannt zugeben – was im Falle einer Verwaltungsübertretung erforderlich ist – wurde sie vorläufig festgenommen", so die Pressestelle der Wiener Polizei.

Frau einen Tag zuvor unverschleiert unterwegs

Kurios: Bereits am Vortag, dem Donnerstag, geriet die Teenagerin ins Visier der Beamten. Die 16-Jährige wurde nämlich mit zwei anderen vollverschleierten Mädchen am gleichen Ort angehalten, auch hier kam es zu einer Amtshandlung. Im Zuge dessen war die Jugendliche selbst aber nicht verschleiert, lediglich ihre Personalien wurden aufgenommen.

Helle Aufregung im Netz: "Während Corona war Tragen von Masken Pflicht"

Die 16-Jährige war nach der Identitätsfeststellung also wieder auf freiem Fuß, doch im Netz gehen seit der Veröffentlichung des Videos in den sozialen Medien die Wogen hoch. Auf Instagram wurde der Clip mittlerweile tausendfach geklickt – einige User kritisieren die Beamten für ihre Vorgangsweise. Andere wiederum nehmen die Polizisten in Schutz, immerhin würden sie nur ihren Job machen. 

Auch das Argument, die Corona-Maske sei aus gesundheitlichen Gründen getragen worden, wird heiß diskutiert. Die Polizei ließ diese Ausrede jedoch nicht gelten, denn: Seit 1. März gilt die Maskenpflicht in Wien nicht mehr, daher ist auch das 2017 verabschiedete Vermummungsgesetz wieder anzuwenden. Wer sich nicht daran hält, kann eine Strafe von bis zu 150 Euro kassieren.

Ein Überblick über das Anti-Gesichtsverhüllungsgesetz
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APA/BMI

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