Mexiko-Strafen

Konter nach Verstappen-Vorwurf: "Absolut lächerlich"

Max Verstappen wurde in Mexiko hart bestraft. Nach Kritik seines Vaters an den Rennkommissaren meldete sich nun Steward Johnny Herbert zu Wort.

Sport Heute
Konter nach Verstappen-Vorwurf: "Absolut lächerlich"
Rennkommissar Johnny Herbert kontert den Vorwürfen aus dem Verstappen-Lager.
Imago Images

Für das beinharte Duell des niederländischen Dreifach-Weltmeisters mit seinem WM-Konkurrenten Lando Norris hatte der Niederländer zwei Zehn-Sekunden-Strafen erhalten, weil er den britischen McLaren-Piloten in den Kurven vier und acht von der Strecke gedrängt hatte. Die heftige Strafe warf den 27-Jährigen auf den sechsten Platz zurück, während Norris Zweiter wurde und den Rückstand in der Fahrer-WM auf 47 Punkte verkürzte. Eine Woche zuvor hatte in Austin noch der Brite für das Überholen außerhalb der Rennstrecke eine Fünf-Sekunden-Strafe erhalten, nachdem auch der Red-Bull-Star die Strecke verlassen hatte.

Das Verstappen-Lagen konnte die Bestrafung des Dreifach-Weltmeisters nicht nachvollziehen. Papa Jos schoss im niederländischen "Telegraaaf" gegen die Rennkommissare. "Max wird seinen Fahrstil nicht ändern, nur weil ihn einige Stewards nicht mögen. Der Motorsport-Weltverband sollte sich anschauen, wie er diese Posten besetzt und ob da nicht ein Konflikt besteht. Ich denke da an frühere Rennfahrer, die heute Rennkommissare sind, und die eben gewisse Präferenzen haben", meinte der ehemalige niederländische Formel-1-Fahrer.

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    Und meinte damit Herbert, ohne dessen Namen auszusprechen. Der war nämlich Teil der Kommissare und für die Verstappen-Strafe mitverantwortlich. Dem Ex-Piloten wurde bereits mehrmals vorgeworfen, britische Fahrer zu bevorzugen. Schon in Singapur war Herbert Teil der Rennkommissare, die nach dem Fluch-Ausdruck Verstappens in einer offiziellen FIA-Pressekonferenz eine Strafe gegen den Sieger von 61 Rennen aussprachen. Der Niederländer muss Sozialstunden absolvieren.

    "Absolut lächerlich"

    Die Vorwürfe der Parteilichkeit wollte der 60-Jährige so aber nicht stehen lassen, die seien "absolut lächerlich." "In Mexiko waren die Kommissare neben mir ein Amerikaner, Belgier und Brasilianer, die alle gleich viel Macht haben. Wir versuchen, in unseren Entscheidungen fair zu bleiben", meinte der Brite nun gegenüber "Action Network". Die Stewards hätten sich an "Regeln und Richtlinien der FIA" gehalten, betonte der Brite.

    Herbert sei ein Fan Verstappens, "aber es frustriert mich, wenn er so fährt, wie in Mexiko. Das hat er gar nicht nötig. Er ist so gut im Auto und zu diesem Zeitpunkt der WM muss er sich einfach aus allem raushalten und so gut wie möglich fahren", meinte Herbert. "Sein Fahrstil war hart, vor allem, wenn er dabei einen Konkurrenten mit von der Strecke nimmt. Das ist für mich, für die Fahrer, für frühere Fahrer und für Kommissare ein absolutes No-Go", untermauerte Herbert.

    Doch bereits am kommenden Wochenende könnte es in Brasilien zu einer weiteren Auflage des erbitterten WM-Titelduells kommen. Am Samstag steht der Sprint, am Sonntag der Große Preis auf dem Programm. "Die Strafen von Mexiko werden Verstappen auch in Zukunft nicht davon abhalten, Norris von der Strecke zu drängen. Ich verstehe, warum er das gemacht hat, aber ich heiße das nicht gut. Und ich glaube, viele tun das nicht", meinte der Kommissar.

    Auf den Punkt gebracht

    • Max Verstappen erhielt in Mexiko zwei Zehn-Sekunden-Strafen für das Abdrängen von Lando Norris, was ihn auf den sechsten Platz zurückwarf und Norris auf den zweiten Platz brachte
    • Nach Kritik von Verstappens Vater an den Rennkommissaren verteidigte Steward Johnny Herbert die Entscheidung und betonte, dass die Strafen fair und gemäß den FIA-Regeln verhängt wurden
    red
    Akt.