Politik
Kommt Erdogankratie? Abstimmung auch bei uns
Bis 9. April können türkische Staatsbürger an drei Standorten in Österreich mit "Evet" (ja) oder "Hayir" (nein) stimmen: Wien, Salzburg und Bregenz.
Bei der Volksabstimmung über den Verfassungsentwurf, der die Türkei zu einer von Präsident Erdogan geführten Autokratie machen würde, sind rund 100.000 Austro-Türken wahlberechtigt. Die offenbar nicht mehr siegessichere Regierungspartei AKP organisiert in ganz Europa Bustransfers, so auch der österreichische Ableger.
Erst am 16. April wird in der Türkei selbst abgestimmt. Am Wochenende stellte Erdogan ein Referendum über die Fortsetzung der EU-Beitrittsgespräche in Aussicht.
Der Streit um Wahlkampfauftritte türkischer Politiker hatte in den vergangenen Wochen die angespannten Beziehungen zwischen Europa und der Türkei weiter belastet. Erdogan sprach nach der Absage mehrerer Veranstaltungen von "Nazi-Methoden".
Die Austro-Türken gelten als besonders Erdogan-treu. Bei der letzten Parlamentswahl im November 2015 stimmten 40 Prozent der österreichischen Türken ab, davon gaben 69 Prozent der islam-konservativen AKP ihre Stimme. In der Türkei waren es nur 49,5 Prozent.
Weltweit sind etwa 2,97 Millionen im Ausland lebende Türken stimmberechtigt. Rund drei Viertel von ihnen leben in den fünf EU-Mitgliedsstaaten Niederlande, Frankreich, Belgien, Deutschland und Österreich.
(red)