Gesundheit
Kommt Affenpocken-Pandemie? WHO spricht jetzt Klartext
In mehreren Ländern Europas ist es zu der Übertragung von Affenpocken gekommen. Die WHO spricht nun über die Wahrscheinlichkeit einer neuen Pandemie.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO geht nicht davon aus, dass die Hunderten Affenpocken-Fälle weltweit zu einer neuen Pandemie anwachsen könnten. Die meisten der bisher dokumentierten Fälle seien bei schwulen und bisexuellen Männern und deren Sexualpartnern festgestellt worden, sagte die WHO-Affenpocken-Expertin Rosamund Lewis am Montag. Die Gefahr für die Gesamtbevölkerung sei ihrer Ansicht nach gering. Es gebe allerdings noch viele Unbekannte, vor allem was die Übertragung der Krankheit angehe.
Bisher 250 Fälle in 23 Ländern festgestellt
Ein bekannter Infektionsweg ist der enge körperliche Kontakt zu einem Erkrankten. Ob die Affenpocken auch über Geschlechtsverkehr übertragen werden können, sei noch unklar, sagte Lewis. Ebenso müsse untersucht werden, ob auch eine Tröpfcheninfektion oder eine Übertragung durch symptomfreie Träger möglich sei. Grundsätzlich gebe es jedenfalls für jeden potenziell eine Ansteckungsgefahr, unabhängig von der sexuellen Orientierung, sagte Lewis.
Nach Angaben der WHO wurden bisher mehr als 250 Fälle in 23 Ländern festgestellt, in denen bisher Affenpocken nicht aufgetreten waren. Die meisten Affenpocken-Patienten haben Symptome wie Fieber, Gliederschmerzen, Schüttelfrost und Abgeschlagenheit. Mitunter kommt es zu Hautausschlägen. Todesfälle wurden bei dem jüngsten Ausbruch bisher keine gemeldet.