Politik

Kommt 1G-Regel bundesweit? Jetzt spricht Mückstein 

Die Corona-Zahlen steigen, die Impfquote stagniert hingegen. In Wien bereitet man schon neue Maßnahmen vor. Nun äußert sich auch Mückstein.

Teilen
Gesundheitsminister Mückstein in der "ZiB2".
Gesundheitsminister Mückstein in der "ZiB2".
Screenshot ORF

Kaum einem dürfte entgangen sein, dass sich die Corona-Lage in Österreich in den vergangenen Tagen wieder ziemlich zugespitzt hat. Am Sonntag verzeichneten die Behörden wieder fast 900 Neuinfektion binnen 24 Stunden – der höchste Wert an einem Sonntag seit Mai. 

Die vierte Welle ist im Anrollen. Aus diesem Grund gibt es nun erste Stimmen, die sich – bei gleichbleibender Entwicklung – entschieden für eine Verschärfung der Maßnahmen aussprechen. So etwa Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ). Jener kündigte zuletzt einen erneuten "Sonderweg" für Wien an, sofern die Regierung keine bundesweiten Maßnahmen verhängen sollte. Unter anderem sei laut Hacker eine 1G-Regel angedacht – sprich Zutritt nur für Geimpfte.

"Wesentlich gefährlichere Variante"

Am Sonntagabend äußerte sich indes auch Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) in der "ZiB2" zu den dramatisch steigenden Zahlen. Eigentlich wollte der Minister die Fehler des letzten Jahres sich auf keinen Fall wiederholen lassen. Vergangenes Jahr um diese Zeit waren die Corona-Fälle indes deutlich weniger.

Die Zahlen würden laut Mückstein zeigen, dass "wir es mit einer wesentlich gefährlicheren Variante" zu tun haben, verteidigt sich der Minister angesichts der aktuellen Lage. Zudem erläuterte er, dass die Regierung ohnehin "sehr frühzeitig" reagiert habe und zählte die zuletzt umgesetzten Maßnahmen auf. Auch wies er auf die verstärkten Corona-Kontrollen hin.

Die Zahlen und aktuellen Entwicklungen sprechen aber für sich. Daher stellt Mückstein fest:

"Wir stehen am Beginn der vierten Welle und beobachten das sehr genau."

Weiterer Lockdown im Herbst?

Wie es also im Kampf gegen Corona weitergehen werde, hänge letztlich von der weiteren Entwicklung des Infektionsgeschehens ab. Ob etwa ein weiterer Lockdown gänzlich ausgeschlossen werden kann – so wie einige Virologen es schildern – konnte Mückstein nicht klar beantworten. 

 "Wenn mir jemand sagt, es ist 'eher unwahrscheinlich', dann ist mir das zu wenig."

Sofern mit jetzigem Stand niemand versichern könne, dass die Zahlen der belegten (Intensiv-) Betten nicht steigen würden, könne auch nichts ausgeschlossen werden. Daher müsse man sich "jetzt so verhalten, als könnte es passieren" und frühzeitig gegenlenken.

Vorteile für Geimpfte?

Zudem schloss der Gesundheitsminister auch aus, dass es – sofern ein Lockdown kommen sollte – eine Unterscheidung zwischen geimpften und ungeimpften Personen geben würde. Es sei zu früh "diese Diskussion, die auch in Wien angestoßen wurde, zu führen". 

 Einen Zutritt nur für Geimpfte nannte der Minister "bundesweit nicht spruchreif".

Eine Diskussion über Vorteile für Geimpfte würde derzeit nur zu einer Spaltung der Gesellschaft führen. Er selbst will auch weiter auf eine andere Methode setzen:

"Ich möchte den Menschen mehr Zeit geben und mit niederschwelligen Impfangeboten arbeiten."

Er sei guter Dinge, dass die Zahl der Geimpften bis Herbst durch Aufklärung und niederschwellige Impfangebote steigen werde. 

Neue Maßnahmen

Angesichts der jüngsten Entwicklungen würden derzeit aber durchaus neue Maßnahmen besprochen. So könnte es sein, dass die Maskenpflicht indoor wieder ihr Comeback feiert. – "Eine Maßnahme, die sehr effektiv ist." Es sei laut Gesundesminister wichtig, jetzt schon zu reagieren und an "kleinen Schrauben zu drehen."

Ebenso angedacht sei die Gültigkeit der Antigentests von 48 auf 24 Stunden zu verringern. Dies würde derzeit mit Experten besprochen werden.

1/50
Gehe zur Galerie
    <strong>21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert</strong>. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. <a data-li-document-ref="120073491" href="https://www.heute.at/s/fuer-490-euro-voellig-ungeniessbares-schulessen-serviert-120073491">"Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.</a>
    21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. "Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.
    privat, iStock