Königin Margrethes Abdankung ist historisch einzigartig

"Ich bleibe auf dem Thron, bis ich umfalle", pflegte die dänische Königin Margrethe II. zu sagen – mittlerweile hat sie es sich anders überlegt. In ihrer Neujahrsansprache kündigte die 83-Jährige überraschend ihre Abdankung an. Am Sonntag, 14. Januar, – ihrem 52. Thronjubiläum – übergibt sie nun das Zepter an ihren Sohn Kronprinz Frederik weiter.

Eine Rückenoperation im vergangenen Februar ließ die Monarchin zu dem Schluss kommen, dass es "an der Zeit ist, die Verantwortung an die nächste Generation weiterzugeben". Royal-Experte Jakob Steen Olsen gibt gegenüber "Se og Hør" an: "Sie kämpft seit mehreren Jahren. Und sie ist müde, das sagt sie selbst."

Königin Margrethes historischer Schritt

Margrethe II., deren Spitzname Daisy ist, war seit dem Tod ihrer Cousine dritten Grades Queen Elizabeth II die letzte Königin, die in Europa regierte. Ihre Abdankung gilt als äußerst ungewöhnlich und historisch.

"Seit der Einführung der Erbmonarchie im Jahr 1660 in Dänemark hat es keinen Monarchen gegeben, der freiwillig auf den Thron verzichtete", sagte Geschichtsprofessor Lars Hovbakke Sørensen von der Universität Absalon der Agentur Ritzau.

Margrethe ist die zweite Königin Dänemarks

Am 14. Januar 1972 starb ihr Vater Frederik IX. nach einer Erkrankung im Alter von 72 Jahren. Noch am selben Tag musste die damals 31-Jährige die Amtsgeschäfte übernehmen und wurde vom Ministerpräsidenten auf dem Balkon von Schloss Christiansborg zur Königin proklamiert. Eine Seltenheit in Dänemark, hatten doch mehr als 500 Jahre lang männliche Herrscher das Land regiert.

Nach Margarethe I., die bis 1412 lebte, ist Margrethe II. die zweite Frau auf dem Thron des nordischen Landes. Ihr Vater hatte dies ermöglicht: Weil ihm seine Frau, Königin Ingrid, keinen Sohn schenkt, lässt er 1953 das Thronfolgegesetz durch eine Volksabstimmung ändern.

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