Grüne wird Dinge klarstellen
Knalleffekt in Causa Lena Schilling – so endet Prozess
Der Prozess der Bohrn Mena gegen Lena Schilling endet mit Vergleich: Die grüne EU-Abgeordnete gibt Klarstellungen ab, der Konflikt soll "ewig ruhen".
Die Stimmung zu Beginn des Verhandlungstermins im Prozess des Ehepaars Bohrn Mena gegen Lena Schilling am Donnerstag am Wiener Bezirksgericht Innere Stadt war aufgeheizt.
Schilling selbst war beim Gerichtstermin in Wien nicht anwesend. Ihre Anwältin Maria Windhager erklärte gleich zu Beginn, dass ihre Mandantin für den gesamten Prozess auf eine persönliche Einvernahme und Anwesenheit verzichte. Was bei den Klägern - Veronika und Sebastian Bohrn Mena - sichtlich für Verstimmung sorgte.
Falsche Behauptungen
Worum es im Prozess ging: Die Bohrn Menas hatten Schilling auf Widerruf geklagt, weil sie wiederholt rufschädigende Behauptungen über das Privat- und Berufsleben des Öko-Aktivistenpaars getätigt habe. Es ging da um Vorwürfe häuslicher Gewalt und Agierens "wie die Mafia".
Die Richterin bemühte sich, die Streitparteien zu einem Vergleich zu bewegen. Ein solcher Versuch war im Sommer gescheitert – nun erklärten sich beide bereit zu einem neuerlichen Versuch. Schillings Anwältin hatte einen Vergleichsvorschlag mitgebracht – nach kurzer Verhandlungsunterbrechung zwecks Beratung über das Angebot erklärte der Anwalt der Bohrn Menas, Peter Zöchbauer, man könne das so nicht akzeptieren, sei aber weiter gesprächsbereit.
Prozess Bohrn Mena gegen Lena Schilling
Skurrile Warterei
Es folgte eine weitere Pause zwecks Beratung. Nach zwei Stunden dann: "Die Parteien haben sich verglichen, die Causa ist beigelegt."
Skurriles Detail am Rande: Die Streitparteien waren mit ihren Gesprächen längst fertig, aber alles wartete auf die Richterin, die vermeintlich noch nicht aus der vereinbarten Pause zurück war. Dann stellte sich heraus: Sie hatte die ganze Zeit im Verhandlungsaal gewartet, den wiederum alle anderen verschlossen wähnten..
Schriftliche Klarstellungen
Für die wartenden zahlreichen Journalisten gab's allerdings nicht mehr viel "Futter": Über den erzielten Vergleich wurde Stillschweigen vereinbart. Immerhin so viel wurde gesagt: Lena Schilling werde gegenüber mehreren Personen schriftliche Klarstellungen abgeben. Dabei dürfte es sich wohl um jene Personen handeln, denen gegenüber sie seinerzeit ihre Behauptungen über die Bohrn Menas getätigt hatte.
"Ewiges Ruhen"
Vereinbart wurde ein im Juristendeutsch "ewiges Ruhen des Verfahrens". Das heißt: Die Causa ist vom Tisch, dieser Konflikt beendet, beide Parteien äußern sich nicht mehr dazu.
Die Bohrn Menas verließen das Gericht im Anschluss gemäß des vereinbarten Stillschweigens ohne eine Stellungnahme. Dass sie hofften, an diesem Tag einen Vergleich zu erzielen, hatten sie zu Beginn der Verhandlung deutlich gemacht.
In dieser Angelegenheit dürfte also das letzte Kapitel geschrieben sein. Davon nicht berührt sind neue Vorwürfe gegen Schilling, die am Donnerstagvormittag publik geworden waren – die 23-Jährige soll auch in Brüssel eine Affäre mit einem österreichischen Spitzenbeamten erfunden haben – und von europäischen Medien aktuell weiter recherchiert werden.
Schillings Anwältin wies diese Vorwürfe in einer Stellungnahme gegenüber "Heute" als "völlig haltlos" zurück.
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Auf den Punkt gebracht
- Im Gerichtsprozess zwischen dem Ehepaar Bohrn Mena und Lena Schilling kam es zu einem Vergleich – Schilling wird gegenüber mehreren Personen schriftliche Klarstellungen abgeben
- Beide Parteien einigten sich auf ein "ewiges Ruhen des Verfahrens" und vereinbarten Stillschweigen
- Unabhängig davon wurden neue Vorwürfe gegen Schilling bekannt, die von ihrer Anwältin als "völlig haltlos" zurückgewiesen wurden