Viel zu hohe Temperaturen

Klimakrise mischte auch im Oktober kräftig mit

Zwei Grad lag der heurige Oktober über dem langjährigen Mittel – dass der Klimawandel die Temperaturen nach oben trieb, steht außer Zweifel.

Bernd Watzka
Klimakrise mischte auch im Oktober kräftig mit
Klimawandel total: Auch im heurigen Oktober war es viel zu warm.
Getty Images/iStockphoto

Auch der heurige Oktober ist in Österreich heuer wärmer verlaufen als früher üblich: Er liegt um zwei Grad über dem langjährigen Mittel, so Wetterexperte Marcus Wadsak. Der Oktober sei demnach einer "der zehn wärmsten seit Messbeginn vor über 250 Jahren" – heuer liegen damit bisher alle Monate über dem Durchschnitt.

2024 wird wärmstes Jahr der Messgeschichte

Mit den diesjährigen Temperaturen und teils extremen Abweichungen vom Mittel ist 2024 auf dem besten Weg, das wärmste je in Österreich gemessene Jahr zu werden. Um einen Monat zu finden, der unterdurchschnittlich, also zu kalt war, müsste man bereits 18 Monate zurückschauen – in den Mai 2023.

Wetterstationen mit den höchsten Oktober-Temperaturen.
Wetterstationen mit den höchsten Oktober-Temperaturen.
Ubimet

Hohe Temperaturen, aber wenig Sonnenschein

Dass der Oktober wärmer als üblich ist, überrascht kaum noch in Zeiten des Klimawandels. Bemerkenswert sei jedoch, dass der Oktober mit Sonnenschein sehr sparsam umging: Er landet nämlich als trübster seit 2020 in den Klimabüchern – und zählt zu den vier sonnenärmsten Oktobern im 21. Jahrhundert.

Nur Oktober 2023 war noch wärmer

Wenn sich die gemessenen Temperaturen nicht mit den subjektiven Erfahrungen, in denen sich der heurige Oktober streckenweise gar nicht so warm anfühlte, decken, dann mag das am Vergleich mit dem letzten Jahr liegen:

Die Abweichung im Oktober 2023 lag bei 3,5 Grad über dem langjährigen Mittel, also deutlich höher als heuer. Im Vorjahr war der bisher wärmste Oktober in Österreich gemessen worden.

Herbstliche Gelsen-Invasion

Die hohen Temperaturen heuer blieben nicht ohne Folgen. Die ungewöhnliche Wärme sorgte nach dem Hochwasser im September für eine erneute Gelsenplage, die in Niederösterreich teilweise heftiger ausfiel als in den Sommermonaten – mehr dazu in noe.ORF.at.

Sommerlicher Monatsbeginn

Das Wetter im Oktober war im Rückblick "recht abwechslungsreich", ohne große Extreme in die eine oder andere Richtung. Er startete am 1. Oktober noch mit 20 Grad und Sonnenschein im Osten Österreichs, darauf folgte eine etwas kühlere Phase.

Rekord waren 26,3 Grad

Die höchste Temperatur wurde am 17. Oktober gemessen: 26,3 Grad ließen die Menschen in Kufstein schwitzen. Der Tag brachte zudem an fünf weiteren Stationen (Jenbach, Golling, Mayrhofen, Salzburg und Lofer) einen Sommertag, also einen Tag ab 25 Grad.

Föhnsturm als Hurrikan-Vorläufer

Ein kräftiger Föhnsturm legte sich von 9. auf 10. Oktober über den Alpenraum. Dieser Föhn entstand im Vorfeld von Hurrikan "Kirk", der in abgeschwächter Form als Sturmtief Europa erreichte. Am Patscherkofel wurden Windspitzen bei 160 km/h gemessen. Selbst in manchen Tälern lagen die Spitzen deutlich über 100 km/h.

Schneedecke ging massiv zurück

Frost war rar: Selbst auf dem Sonnblick auf 3.100 Meter Höhe blieb die Temperatur nur an acht Tagen unter null Grad. Früher wurden hier im Schnitt 18 solcher Eistage verzeichnet. Die Folgen für die Schneedecke: Die Schneehöhe ging im Oktober von 60 Zentimeter auf sieben Zentimeter zurück.

Was den Regen betrifft, gab es ausreichend davon, wobei der meiste Regen im ersten Oktober-Drittel fiel und die Trockenheit danach mehr als kompensierte.

Wetter bleibt mild

Nach dem milden Oktober zeichnet sich auch für Anfang November nichts Winterliches ab. Im Norden und Osten streift nach Allerheiligen kurz einmal frischere Luft, im Großteil Österreichs bleibt aber auch der November vorerst recht mild.

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    privat, iStock

    Auf den Punkt gebracht

    • Der heurige Oktober in Österreich war um rund zwei Grad Celsius wärmer als das langjährige Mittel und zählt zu den zehn wärmsten seit Messbeginn vor über 250 Jahren
    • Mit diesen hohen Temperaturen und teils extremen Abweichungen vom Mittel ist 2024 auf dem Weg, das wärmste Jahr der Messgeschichte zu werden
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