Klimakrise bringt Horror-Hitze

Heißester Sommer der 258-jährigen Messgeschichte

Im Tiefland Österreichs sorgte der wärmste Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen für Erschöpfung. Insgesamt erlebten wir den zweitwärmsten Sommer.

Bernd Watzka
Heißester Sommer der 258-jährigen Messgeschichte
Im Tiefland Österreichs schwitzten wir heuer wie nie zuvor.
KI

Hitze-Alarm: "Über die gesamte Fläche Österreichs gesehen erlebten wir heuer den zweitwärmsten (meteorologischen, Anm.) Sommer der Messgeschichte", sagt Klimatologe Alexander Orlik von der GeoSphere Austria.

Im Tiefland war es demnach sogar der wärmste Sommer der 258-jährigen Messreihe – knapp vor den Sommern 2003 und 2019. Auf den Bergen Österreichs war es der zweitwärmste Sommer, hinter 2003 und gleichauf mit 2019.

Der (meteorologische) Sommer 2024 brach Hitze-Rekorde.
Der (meteorologische) Sommer 2024 brach Hitze-Rekorde.
Getty Images/iStockphoto

Vierte extrem warme Jahreszeit

Der Sommer 2024 war außerdem die vierte extrem warme Jahreszeit in Folge in Österreich. Auch der Herbst 2023, der Winter 2023/24 und der Frühling 2024 lagen in der jeweiligen Messreihe unter den Top 3 in unserem Land.

Unterschiede in Tiefland und Bergland

Der meteorologische Sommer 2024 liegt im Tiefland Österreichs 2,1 Grad über einem durchschnittlichen Sommer der Klimaperiode 1991 bis 2020 sowie 3,9 Grad über dem Mittel von 1961 bis 1990, wie die vorläufige Auswertung ergab.

In den Gipfelregionen liegt der Sommer 2024 exakt 2,2 Grad über dem Durchschnitt der Klimaperiode 1991 bis 2020 und 3,9 Grad über der Klimaperiode 1961 bis 2020.

Er redet keine heiße Luft: Meteorologe Alexander Orlik von GeoSphere Austria.
Er redet keine heiße Luft: Meteorologe Alexander Orlik von GeoSphere Austria.
GeoSphere Austria Lusser

Trend zu immer höheren Temperaturen

Der Sommer 2024 bestätigt somit den Trend zu einem immer wärmeren Klima. Österreichs seit dem Jahr 1767 bestehende Messreihe umfasst 258 Sommer und unter den 20 wärmsten sind fast nur Sommer der jüngeren Vergangenheit: 2015 bis 2024, 2013, 2012, 2010, 2003, 2002, 1994, 1992, 1834, 1811 und 1807.

Anzahl der Hitzetage deutlich über Durchschnitt

Der Sommer 2024 brachte zudem in den Landeshauptstädten doppelt so viele Hitzetage (mindestens 30 Grad) wie ein durchschnittlicher Sommer im Zeitraum 1991 bis 2020 sowie bis zu vier Mal so viele Hitzetage wie im Durchschnitt der Klimaperiode 1961 bis 1990.

"Berücksichtigt man die Prognose für die letzten Augusttage, dann zeichnen sich vereinzelt auch Rekorde bei der Zahl der Hitzetage ab", sagt Orlik, "zum Beispiel an der Wetterstation Wien Innere Stadt mit 45 und in Eisenstadt mit 41 Hitzetagen."

Konstant hohes Temperaturniveau

Auffällig war im Sommer 2024 auch das größtenteils konstant hohe Temperaturniveau über Tag und Nacht. In mehreren Regionen gab es neue Rekorde der mittleren Tiefstwerte, zum Beispiel in Zwettl mit 12,8 Grad, Wien Hohe Warte mit 18,0 Grad, Mariazell mit 12,9 Grad und Kremsmünster mit 16,3 Grad.

Immer mehr Tropennächte

Außerdem verzeichneten einige GeoSphere-Wetterstationen neue Rekorde bei den Tropennächten (Tiefstwert nicht unter 20 Grad, Anm.) – zum Beispiel in der Wiener City mit 44 Tropennächten vor Eisenstadt (25 Tropennächte), Graz (11), Linz (15) und St. Pölten(11). Tropennächten (Auswertung bis inkl. 29. August).

Weniger Regen als im Durchschnitt

Der meteorologische Sommer 2024 brachte um 13 Prozent weniger Niederschlag als ein durchschnittlicher Sommer. Die deutlich zu trockenen Regionen (15 bis 45 Prozent weniger Regen als im Durchschnitt) waren heuer Osttirol, Oberkärnten, der Lungau, Teile von Oberösterreich, Niederösterreich und des Burgenlands sowie Wien und die Südoststeiermark.

Höchste je gemessene Regenmenge

Mehrere Starkregenereignisse sorgten im heurigen Sommer für Muren und Überschwemmungen. So regnete es am 17. August an der Wetterstation Wien Hohe Warte in nur einer Stunde 94 Liter pro Quadratmeter. Das war die höchste hier jemals gemessene Regenmenge in einer Stunde.

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    Mareiner

    Auf den Punkt gebracht

    • Der Sommer 2024 war in Österreich der zweitwärmste seit Beginn der Aufzeichnungen, wobei das Tiefland den heißesten Sommer der 258-jährigen Messgeschichte erlebte
    • Neben Horror-Temperaturen und zahlreichen Hitzetagen wurden auch Rekorde bei Tropennächten und Starkregen verzeichnet
    • Der Niederschlag lag insgesamt um 13 Prozent unter dem Durchschnitt
    bw
    Akt.