Wien
"Klima-Shakira" Anja Windl soll abgeschoben werden
Weil sie sich wiederholt mit Superkleber auf die Fahrbahn gepickt hat, droht Aktivistin Anja Windl ein Aufenthaltsverbot in Österreich.
Kleben und kleben lassen? Damit ist es in Hinsicht auf die Protestbewegung der "Letzten Generation" wohl vorbei: Die Fremdenpolizei prüft nun offenbar ein mehrjähriges Aufenthaltsverbot für Anja Windl, als "Klima-Shakira" eine der prominentesten Figuren im Umfeld der Aktivistengruppe.
Dies teilte die gebürtige Deutsche, die derzeit in Österreich studiert und hier daher auch ihren Lebensmittelpunkt hat, am Dienstag gegenüber "Heute" mit. Hintergrund dürfte ein Klebe-Protest in Klagenfurt (Ktn.) gewesen sein. "Dabei wurden eine Identitätsfeststellung durchgeführt und meine Daten an die Fremdenpolizei weitergeleitet", so Windl. Da die 25-jährige Psychologiestudentin aus Niederbayern schon eine dicke Akte an Verwaltungsstrafen angehäuft hat, wolle man ihr nun den Aufenthalt in der Republik verbieten.
Ladung zur Fremdenpolizei noch diese Woche
"Ich finde es unerhört, dass man mir das Recht zum Protest in Österreich abspricht", so Windl nun. "Seit Jahren lebe ich in Österreich und habe meinen Lebensmittelpunkt inklusive Studium hier – es bleibt aber ohnehin abzuwarten inwiefern sich das rechtlich durchsetzen lässt. " Noch am Donnerstag soll ein Termin bei der Fremdenpolizei stattfinden und alles Weitere geklärt werden.
Unter der Hand hätte sie bereits von mehreren Personen erfahren, dass sie der Behörde durch ihre öffentlichkeitswirksamen Klebe-Protesten auf Hauptverkehrsrouten ein Dorn im Auge sei, dessen man sich wohl im Rahmen eines Aufenthaltsverbots entledigen könnte. Doch Windl will sich davon nicht einschüchtern lassen, werde ihren Protest auch in Zukunft auf die Straße bringen: "Die staatlichen Repressionsversuche um von den eigenen Versäumnissen in puncto Klimaschutz abzulenken nehmen leider schlichtweg willkürliche Ausmaße an. Anstelle der Umsetzung von wirksamen Maßnahmen zur dringend notwendigen Einhaltung der eigens gesteckten Ziele zur Emissionsreduktion werden diejenigen abgestraft, die auf die Verantwortungslosigkeit der Regierenden aufmerksam machen."