Schießt böse auf Facebook

"Klima-Lügner" – Baumgartner attackiert ORF-Wadsak

Auf Facebook wettert Extremsportler Felix Baumgartner gegen Marcus Wadsak. Er bezeichnet den ORF-Moderator als "Klimawandel-Versteher".

Newsdesk Heute
"Klima-Lügner" – Baumgartner attackiert ORF-Wadsak
Auf Facebook teilt Felix Baumgartner kräftig gegen ORF-Wettermoderator Marcus Wadsak aus.
picturedesk.com ("Heute"-Collage)

Extremsportler Felix Baumgartner schießt böse gegen den Wetterexperten. Dieser sei ein "Clown" und "ORF-Gebühren-bezahlter Klimawandel-Versteher", schreibt der Salzburger auf Facebook.

Warum diese Attacke? Marcus Wadsak hatte in einem Interview in der "ZiB 2" auf den Klimawandel hingewiesen. Mit Hinblick auf die ungewöhnlich hohen Temperaturen im März und April erklärte er: "Nachdem das noch niemand von uns so in der Art erlebt hat, würde ich es als sehr ungewöhnlich einstufen, als ein quasi 'Once-in-a-lifetime'-Event." Nachsatz: "Das es wohl aber nicht lange bleiben wird."

Die Baseline für die Temperatur rutsche jedoch Jahr um Jahr nach oben, so der 53-jährige Wetterexperte. "Durch den menschengemachten Klimawandel ist es sehr wahrscheinlich, dass dieser Sommer und das ganze Jahr in Österreich überdurchschnittlich warm sein wird".

Die erlebten Hitzeperioden zu Ostern (28,5 Grad in Wien) und am vergangenen Wochenende (30 Grad, Bruck/Mur) seien nicht nur statistische Ausreißer – die Häufung solcher extremen Wetterereignisse sei "eindeutig auf den menschengemachten Klimawandel zurückzuführen. Da sind alle anderen Gründe ausgeschlossen."

"ORF-Gebühren-bezahlter Klimawandel-Versteher"

Hier widerspricht Baumgartner vehement. Er beleidigt Wadsak als "Clown". Der "ORF-Gebühren-bezahlte Klimawandel-Versteher" male sich die Welt, "wie sie ihm gefällt".

Dass die hohen Temperaturen ungewöhnlich seien, bezeichnet Baumgartner als "Klima-Lüge". Schon vor 90 Jahren habe es im April in Nürnberg – dort hatte es am Sonntag 28,5 Grad im Schatten – auch im Jahre 1934 schon einmal 28,4 Grad gehabt.

"Wahrheit kommt immer ans Tageslicht"

"Macht im Falle Nürnberg ganze 0,1 Grad in 90 Jahren", ätzt der Extremsportler am Thema vorbei, denn Wadsak ging es explizit um die Häufung solcher extremen Wetterereignisse in der jüngeren Vergangenheit, nicht um die Differenz zwischen zu einem historischen Höchstwert.

Mit seiner Höchstwertspielerei versucht Baumgartner offenbar die Erderwärmung prinzipiell infrage zu stellen, greift aber völlig daneben. Die folgenden Grafiken zeigen die gemessene Klimaveränderungen in Nürnberg seit 1934 und stammen von der offiziellen Webseite der Stadt selbst:

Gemessene Klimaveränderungen in Nürnberg ab 1934 / 1956

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    Entwicklung der Jahresmittel-Lufttemperatur an der Station Nürnberg-Flughafen seit 1934
    Entwicklung der Jahresmittel-Lufttemperatur an der Station Nürnberg-Flughafen seit 1934
    Stadt Nürnberg / DWD / Bayerischen Landesamts für Umwelt

    Der Extremsportler zieht in seinem Posting auch Parallelen zur Corona-Pandemie: "Es gibt viele Narren, die glauben, was Politiker, Medien und drittfinanzierte Wissenschaftler sagen. Am Ende kommt die Wahrheit immer ans Tageslicht", teilt er aus.

    Bislang hat Wadsak in den sozialen Medien nicht auf die Attacke reagiert. Stattdessen bedankt er sich für das mediale Echo, das sein "ZiB"-Interview nach sich zog.

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    red
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