Burgenland
Kleinbus auf A4 hatte 60 Vögel und Kangal im Gepäck
Am Samstag und Sonntag wurden im Burgenland unzählige Schwerpunktkontrollen von Reisebussen und Transportern durchgeführt.
Erschreckende Funde machte die burgenländische Polizei am Wochenende, als Beamte der Landesverkehrsabteilung mit Technikern der ASFINAG auf der A4 bei Nickelsdorf im Grenzbereich Schwerpunktkontrollen durchführten. 59 LKW, Busse und Kleintransporter wurden näher unter die Lupe genommen. Nun gibt es eine erste Bilanz.
Insgesamt ergaben sich dabei 222 Mängel bei den technischen Kontrollen, 20 Kennzeichenabnahmen aufgrund mangelnder Verkehrs- und Betriebssicherheit, acht schwerwiegende Übertretungen nach den Sozialvorschriften, 22 Übertretungen betreffend Gefahrgut sowie Übertretungen betreffend Tiertransport.
Insgesamt wurden 259 Anzeigen an die Bezirkshauptmannschaft Neusiedl am See erstattet. Weiters wurden 20 vorläufige Sicherheitsleistungen und 15 Organmandate eingehoben.
60 Vögel im Kleinbus
Den Beamten besonders in Erinnerung bleiben wird wohl die Kontrolle eines bulgarischen Kleintransporters, der sich gerade auf der Fahrt von Shumen (Bulgarien) nach Antwerpen (Belgien) befand. Im Fahrzeug befanden sich vier Fahrgäste. Wohl nicht damit gerechnet haben sie, dass sich im Gepäckabteil darüber hinaus 52 Tauben und acht Singvögel in mehreren Holzboxen befanden.
Für die Tauben konnten keine gültigen Gesundheitszeugnisse vorgewiesen werden, die Einbringung in das Bundesgebiet wurde nicht gestattet. Unter dem Beifahrersitz versteckt wurde ein Hundewelpe der Rasse Kangal vorgefunden. Die Sicherheit des acht Wochen alten Welpen im Fahrzeug war nicht gewährleistet und die mitgeführte Hundebox war zu klein. Im Hundepass wurde keine Tollwutimpfung nachgewiesen.
Der Weitertransport nach Deutschland wurde deswegen nicht gestattet und Anzeigen nach dem Tiertransportgesetz und Tierseuchengesetz an die Bezirkshauptmannschaft Neusiedl am See gestellt. Eine Sicherheitsleistung wurde eingehoben.
Kennzeichenabnahme bei Reisebus
Nennenswert war auch die Kontrolle eines rumänischen Reisebusses mit 18 Fahrgästen auf der Fahrt von Rachiteni (Bulgarien) nach München (Deutschland). Die Überprüfung des technischen Zustandes des Omnibusses und des Anhängers ergab, dass sich beide Fahrzeuge nicht in einem verkehrs- und betriebssicheren Zustand befanden. Beim Omnibus funktionierten die Betriebs- und die Feststellbremse nicht ordnungsgemäß, ein gefährlich starker Ölverlust war ebenfalls gegeben. Der Anhänger wies eine gefährlich mangelhafte Beleuchtung vor.
Bei der Überprüfung der Lenk- und Ruhezeiten der beiden Buslenker wurde festgestellt, dass der tatsächliche Fahrtbetrieb nicht mit den vorgewiesenen Daten der Tachoscheiben übereinstimmte. Die vorgewiesenen Bestätigungen über die lenkfreien Tage wurden offensichtlich gefälscht.
Die Weiterfahrt wurde untersagt und die Kennzeichen abgenommen, abermals Anzeige an die BH Neusiedl am See gestellt und eine vorläufige Sicherheitsleistung wurde eingehoben.
Weiterer Reisebus musste stehen bleiben
Ähnliches Bild bei der Kontrolle eines kosovarischen Reisebusses mit 12 Fahrgästen auf der Fahrt von Podujevo (Kosovo) nach Linz: Die Überprüfung des technischen Zustandes des Omnibusses ergab, dass die Betriebsbremse nicht ordnungsgemäß funktionierte.
Bei der Überprüfung der Lenk- und Ruhezeiten der beiden Buslenker wurde abermals festgestellt, dass die Bestimmungen nicht eingehalten wurden. Die beiden Lenker waren bereits seit 27 Stunden ohne Pause unterwegs. Auch dieser Bus musste ohne Kennzeichen abgestellt werden.