Rückkehr an tragischen Ort

Kitz-Sieger will es wissen: "Mehr Abnehmen ging nicht"

Thomas Dreßen, der Kitzbühel-Sieger von 2018, will es noch einmal wissen. Der Ex-Skistar kehrt an einen tragischen Ort zurück.

Sport Heute
Kitz-Sieger will es wissen: "Mehr Abnehmen ging nicht"
Streif-Sieger Thomas Dreßen: "
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2018 gewann Thomas Dreßen auf der berüchtigten Streif die Hahnenkamm-Abfahrt. Es folgten Siege in Kvitfjell, Lake Louise, Garmisch und Saalbach. In der letzten Saison beendete der Deutsche seine aktive Ski-Karriere. Jetzt will es der 30-jährige Wahl-Österreicher noch einmal wissen.

Und das in einer anderen Sportart. Dreßen wird am "Ötztaler" teilnehmen. Die 43. Ausgabe des Radrennens wird am Sonntag mit dem Ex-Ski-Star als Starter über die Bühne gehen. "Ich war immer gerne radeln, konnte das aber nur im Rahmen von Ausdauer oder Intervall-Blöcken ausleben. Mit meinem Kondi-Trainer habe ich immer geflachst, dass ich einmal beim 'Ötztaler' mitmache, jetzt ist es so weit", verrät der 30-Jährige der "Tiroler Tageszeitung".

"Mir ging es körperlich nicht sehr gut"

Nach seinem Karriereende suchte Dreßen nach einem neuen Ziel. Vor allem körperlich ging es dem Deutschen nicht sehr gut und "da wollte ich etwas machen". "Das Training macht brutal Spaß, ich kann fahren, wie es mir Freude bereitet", freut sich der Kitz-Sieger von 2018.

Für den "Ötztaler" spult der ehemalige Ski-Star einige Kilometer ab, hauptsächlich in Oberösterreich, wo er lebt. "Seit Anfang April sind es 6.000 km und 70.000 Höhenmeter. Vor zwei Wochen bin ich auch die zweite Hälfte des 'Ötztalers' vom Brenner weg abgefahren. An meiner Seite: Florian Scheiber, Trainer der US-Skifahrer", erklärt Dreßen.

Der Ski-Weltcup der Herren auf einen Blick

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    Marco Odermatt dominierte auch diesen Weltcup-Winter. Der Schweizer sicherte sich den Gesamtweltcup und die Disziplinen-Wertungen im Riesentorlauf, im Super G und der Abfahrt.
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    Der Deutsche ist bereits gut in Form, auch wenn nach eigenen Angaben noch mehr drinnen gewesen wäre: "In meiner Karriere wog ich 102 Kilo bei 1,88 m Körpergröße. Jetzt sind es 91 Kilo. Ich muss realistisch sein: Ich hätte mehr abnehmen können, aber dann wäre das auf Kosten des Trainings gegangen. Fünf Kilo weniger wäre das Ziel gewesen, aber so fühle ich mich wohler."

    Vater starb bei Gondelunglück im Ötztal

    Mit dem Ötztal verbindet Dreßen auch bittere Erinnerungen. Sein Vater starb 2005 in Sölden bei einem Gondelunglück. "Natürlich ist der Schicksalsschlag für mich präsent, aber das ist nur eine Seite. Sölden ist für mich mein zweites Zuhause. Wenn ich die letzten Kurven fahre und der Ort liegt plötzlich vor mir, freue ich mich", sagt der 30-Jährige.

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    So auch an diesem Wochenende: "Wenn ich am Freitag anreise, sind praktisch alle Tage damit verplant, Leute zu treffen. Es ist die Freude auf einen schönen Ort, auf schöne Berge."

    Im Oktober starten die Ski-Stars in Sölden in die neue Weltcup-Saison. Mit dabei auch Marcel Hirscher und Lucas Braathen. Zu den beiden Comebacks sagt Dreßen: "Von Braathens Comeback bin ich nicht überrascht, das ist eine tolle Sache für den Skisport, noch dazu, dass er für Brasilien startet. Hirscher hingegen hätte ich nicht erwartet. Ich fragte mich: Wofür macht er das?"

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      Jedes Jahr haben rund 4.000 Rennradfahrer einen Traum: den anspruchsvollsten Radmarathon der Alpen zu finishen.
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      Ötztaler Radmarathon

      Auf den Punkt gebracht

      • Der ehemalige Kitz-Sieger Thomas Dreßen, der seine Ski-Karriere letzte Saison beendete, nimmt nun an der 43
      • Ausgabe des Radrennens "Ötztaler" teil
      • Trotz gesundheitlicher Herausforderungen und dem emotionalen Hintergrund des Ötztals, wo sein Vater bei einem Gondelunglück starb, freut sich Dreßen auf das Rennen und hat intensiv trainiert, um in Form zu kommen
      red
      Akt.
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