Wien

Kinder kamen ins Zimmer, als Schwester erwürgt wurde

Unfassbares mussten zwei Buben miterleben: Erst wurde die Mutter erwürgt, dann die Schwester. Eines der beiden Kinder beobachtete den Killer.

Christian Tomsits
Opferanwältin Veronika Ujvárosi vertritt die Familie der Buben (6 und 8 Jahre), deren Mutter am 3. August 2022 in diesem Wohnhaus in Wien-Mariahilf umgebracht wurde.
Opferanwältin Veronika Ujvárosi vertritt die Familie der Buben (6 und 8 Jahre), deren Mutter am 3. August 2022 in diesem Wohnhaus in Wien-Mariahilf umgebracht wurde.
Sabine Hertel, zVg

In einer Nacht verloren zwei Kinder aus Wien Mutter (32) und Schwester (14) auf grausame Weise. Am Abend des 3. August hatte die Mama die Kleinen noch schlafen gelegt. Dann – kurz nach Mitternacht – kam es in der Wohnung in Wien-Mariahilf zu dem furchtbaren Verbrechen.

Schreie und Stampfen weckte Kinder

Mahmoud N. (49), den die Ungarin übers Internet kennengelernt hatte, soll zuerst die 32-Jährige und danach ihre 14-jährige Tochter zu Tode gewürgt haben. Dafür steht er am Mittwoch in Wien vor Gericht. Grausam: Durch laute Schreie des Mädchens und ihr Stampfen im Todeskampf wachten ihre Brüder auf.

Der Ältere wagte einen Blick ins Wohnzimmer – und sah den über die Schwester gebeugten Tunesier, der laut Anklage schrie: "Geh ins Zimmer und schließ die Tür!" Am nächsten Morgen war der 49-Jährige weg, in der Wiener Wohnung herrschte daraufhin gespenstische Stille.

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    Die Fahndung nach dem Täter läuft.
    Die Fahndung nach dem Täter läuft.
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    "Die verstörten Buben standen alleine auf, holten sich Frühstück im Supermarkt und wollten bei einer Augenärztin Kontaktlinsen kaufen", weiß Opferanwältin Veronika Ujvárosi. Als die Mutter der beiden Minderjährigen nicht erreichbar war, alarmierte die Medizinerin die Polizei. Die Beamten fanden dann die beiden Leichen in einem versperrten Zimmer.

    Verdächtiger tarnte sich in Frankreich als Flüchtling

    Wenige Wochen nach der Tat fassten Ermittler den flüchtigen Tatverdächtigen in einem Asylheim in Frankreich. "Es gibt Entwicklungen im Leben, da rechnet man nicht damit, das ist ungeplant und dann kommt es auf einmal zu so etwas", soll er gesagt haben. Die Staatsanwaltschaft geht von einer geplanten Tat aus – lebenslange Haft droht. Es gilt die Unschuldsvermutung.

    Bist du von häuslicher Gewalt betroffen? Hier findest du Hilfe
    Frauenhelpline (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 222 555
    Männernotruf (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 246 247
    Rat auf Draht: 147
    Autonome Frauenhäuser: 01/ 544 08 20
    Polizei-Notruf: 133

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      <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
      21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
      REUTERS
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