Zwei Bluttaten in OÖ

Killer: "Dann reicht es, ich verräume die Drecksäcke"

"Heute"-Lokalaugenschein am ersten Tatort im Mühlviertel. Anrainer erinnern sich an den Verdächtigen, er kündigte seine Taten vor langer Zeit an.

Tobias Prietzel
Killer: "Dann reicht es, ich verräume die Drecksäcke"
Anrainer berichten über den Verdächtigen. Im Foto oben: Der Tatort des ersten Mordes.
Team fotokerschi.at / Franz Plechinger

Am Tag nach den zwei Morden sitzt der Schock tief hier im Mühlviertel. Altenfelden – der Schauplatz der ersten Bluttat – mit seinem Tierpark ist üblicherweise ein beliebtes Ausflugsziel für Familien. Jetzt erlangt der 2.100-Einwohner-Ort traurige Berühmtheit.

Roland D. (56), der Verdächtige, traf hier auf sein Opfer Franz Hofer, Bürgermeister von Kirchberg ob der Donau. Der erste Schuss fiel am Montag um 8.15 Uhr. Tödlich war der folgende Schuss, der Bürgermeister starb mitten auf einer großen Wiese.

Bewohner in Angst, dass Täter sich in der Nähe verschanzt

Wir sprechen mit Menschen in der Umgebung, direkt am Rande des polizeilichen Sperrgebiets. Brisant ist wohl folgendes Gespräch mit einem Ehepaar.

Sie wohnen in der Nähe und kannten den mutmaßlichen Täter schon lange und sehr gut. "Wir sind immer gut ausgekommen mit ihm", sagen sie zu "Heute". Die beiden wollen anonym bleiben. Zu groß ist die Angst, dass der Täter noch in der Nähe ist.

Die beiden können nicht fassen was geschehen ist. "Montag in der Früh hat uns eine Nachbarin angerufen und gesagt, 'der Roland hat den Bürgermeister erschossen'." Die Frau, die wir treffen, erinnert sich: "Er hat schon vor 10 Jahren gesagt, 'irgendwann reicht es mir, dann verräume ich die Dreckssäcke und dann mich selbst'."

Die Jagd war dem Verdächtigen das Wichtigste

Der mutmaßliche Täter hat dem Ehepaar gegenüber erklärt, die Jagd sei ihm das Wichtigste. Wenn man ihm die Jagd wegnehme, "dann nehmen sie ihm die Luft zum Atmen", das erzählen die Anrainer.

Heuer im Frühling, es war wohl Ende April oder Anfang Mai, erinnert sich die Frau, berichtete Roland D. von neuen Anzeigen gegen ihn, die offenbar alle vom zweiten Opfer eingebracht wurden. Worum es ging, fragen wir die Frau: "Sie haben über lauter Blödsinn gestritten."

Gebiet ist Sperrzone geworden – Polizei durchkämmt Wald

Dann beschreiben unsere Gesprächspartner, wo das genaue Jagdrevier von D. liegt. Es beginnt direkt neben der Bundesstraße entlang der großen Wiese und zieht sich bis zum "Hühnergeschrei" (Anm.: weit hinter die Ortsgrenze), wie es hier heißt. Die beiden verstehen nicht, dass die Polizei hier noch nicht gesucht hat, diesen Fleck kennt der Flüchtige wohl am besten.

Als wir das Gespräch beenden, stellt sich heraus, dass das gesamte Gebiet zur Sperrzone erklärt wurde. Mit Wärmebildkameras und Drohnen wird genau das besagte Waldstück abgesucht.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Im Mühlviertel, Oberösterreich, ereigneten sich zwei Morde, die die Bewohner in Schock versetzten
    • Der Verdächtige, Roland D., hatte seine Taten lange angekündigt und erschoss den Bürgermeister von Kirchberg ob der Donau, Franz Hofer, auf einer Wiese
    • Die Polizei durchkämmt nun das Gebiet, während die Anwohner in Angst leben
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