Gesundheit
Kickls Wurm-Medikament ist kein Corona-Heilmittel
Zu viele sehen im Pferdeentwurmungsmittel Ivermectin eine geeignete Corona-Therapie. Experten warnen aber vor der Einnahme: Diese kann tödlich sein.
Fälle von Menschen, die nach Einnahme von Ivermectin im Spital landen, häufen sich. Grund: Um Konzentrationen mit einer antiviralen Aktivität gegen SARS-CoV-2 in der Lunge zu erzielen, müsste eine Dosis eingesetzt werden, die weit über der für Menschen zugelassenen Grenze liegt und lebensgefährlich ist. Die Europäische Arzneimittelagentur EMA prüfte Studien und kam zum Schluss, dass die vorliegenden Daten die Verwendung von Ivermectin zur Behandlung von COVID-19 nicht unterstützen. Im Gegenteil: Es gibt nicht genug Evidenz sowohl für die Sicherheit von Ivermectin als auch für die Wirksamkeit – zwei Punkte, die bei der Corona-Schutzimpfung hingegen vielfach bestätigt sind.
Unwirksam gegen Viren
Und dennoch propagieren viele, die mRNA-Corona-Impfstoffen ablehnend gegenüberstehen, weiterhin die Einnahme des Medikaments. Sie wollen keine vermeintliche "Gen-Impfung", lassen aber außer Acht, dass Ivermectin selbst mithilfe von gentechnisch veränderten Bakterien hergestellt wird. Dass es auch in der Humanmedizin zum Einsatz kommt, ist unbestritten richtig. Bei Parasiten wie Würmern, Milben und Läusen ist es ein hoch potenter Wirkstoff – gegen Viren wie SARS-CoV-2 allerdings nicht.
Hohe Nachfrage seit Februar
Die Apothekerkammer erklärt gegenüber "Heute", dass es dennoch seit Februar eine erhöhte Nachfrage gibt. Und das, obwohl sich das Pharmaunternehmen MSD selbst "klar gegen die Einnahme von Ivermectin (Stromectol) bei COVID-19" ausspricht.