Politik
Kickls Corona-Medizin wird zum Schmuggel-Spitzenreiter
Das von FPÖ-Chef Herbert Kickl angepriesene Corona-Wundermittel Ivermectin ist dieses Jahr das am meisten beschlagnahmte Medikament in Österreich.
Wohl kein anderes Medikament hat in den vergangenen Wochen und Monaten in Österreich derart an Berühmtheit gewonnen wie Ivermectin. Das Entwurmungsmittel, das hauptsächlich in der Veterinärmedizin eingesetzt wird, ist jedoch dank FPÖ-Chef Herbert Kickl zumindest sprichwörtlich in aller Munde.
Kickl brachte Ivermectin als Corona-Lösung in die Öffentlichkeit
Der Oppositionspolitiker war es nämlich, der das Medikament für eine mögliche Behandlung gegen eine Corona-Infektion empfohlen hatte. Obwohl er bei seiner eigenen Corona-Infektion auf eine Kur mit Ivermectin verzichtet hatte, folgten einige seiner Anhänger dem medizinischen Rat des nicht fertig studierten Philosophen.
Die Folgen der Behandlungen mit dem Entwurmungsmittel waren jedoch teilweise immens. Wie die "Heute" bereits berichtete, kam es nach der Einnahme von Ivermectin bereits zu einem Todesfall. Andere Patienten wurden aufgrund einer Vergiftung durch das Medikament auf der Intensivstation behandelt und verschlimmerten ihre Beschwerden nur unnötig.
Die genannten Horrorgeschichten scheinen den Run auf das Medikament jedoch nicht zu bremsen. Wie die "Salzburger Nachrichten" berichten, handelt es sich bei jedem zehnten illegal nach Österreich eingeführten Medikament um Ivermectin. Die meisten Schmuggelversuche wurden in Oberösterreich und Niederösterreich nachgewiesen. In Oberösterreich ist die Impfquote im nationalen Vergleich am niedrigsten.
15.844 Tabletten in zwei Monaten
Die Hersteller des Entwurmungsmittel warnen eindringlich davor, das Medikament gegen das Coronavirus einzunehmen. Bereits im Herbst zeigte sich dennoch ein rasanter Anstieg der Bestellungen Ivermectins. So wurden zwischen September und Mitte November insgesamt 15.844 Tabletten, die im Internet bestellt wurden, vom Zoll beschlagnahmt.