Politik

Kickl spottet – "Pandemisches Kaufhaus Österreich"

FPÖ-Chef Herbert Kickl spottet über den an Corona erkrankten Kanzler und die Impfung. Er sieht darin den Beweis, dass die Vakzine nicht wirken.

Leo Stempfl
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"Hoffentlich nützt Nehammer die nächsten Tage, um über den Impfzwang nachzudenken", so Kickl.
"Hoffentlich nützt Nehammer die nächsten Tage, um über den Impfzwang nachzudenken", so Kickl.
Isabelle Ouvrard / SEPA.Media / picturedesk.com; Lisa Leutner / AP / picturedesk.com – "Heute"-Montage

Ausgerechnet ein Mitglied des eigenen Sicherheitsteams war es, das den Kanzler wohl mit Corona infizierte. Und das ausgerechnet am Tag vor dem großen Corona-Gipfel, im Rahmen dessen er mit zahlreichen Regierungsmitgliedern und Mitarbeitern Kontakt hatte. Gesundheitsminister Mückstein hat sich deswegen bereits in Selbstisolation begeben.

Zahlreiche Politiker zeigen Anteilnahme, wünschen dem Regierungschef einen milden Verlauf und gute Besserung. So auch FPÖ-Obmann Herbert Kickl, der erst im November infiziert war. Doch bereits im Untertitel seiner Aussendung zeigt der Impf-Kritiker, um welche Botschaft es tatsächlich geht: "Hoffentlich nützt Nehammer die nächsten Tage, um über den Impfzwang nachzudenken."

Pandemische Kaufhaus Österreich

Ebenfalls am heutigen Freitag wurde bekannt, dass die Impfpflicht ab Februar wohl ins Wasser fällt. Auch wenn das Gesundheitsministerium betont, dass das Impfpflichtgesetz wie geplant mit Anfang Februar 2022 in Kraft treten wird, braucht die Technik der ELGA etwas länger. Erst ab 1. April sei man bereit.

"Dieses Bild, das sich der Öffentlichkeit hier bietet, hat schon Symbolkraft", so Kickl. "Erst das 'pandemische Kaufhaus Österreich', jetzt die Corona-Erkrankung des Kanzlers. Das sollte man als Zeichen sehen, um vom geplanten Impfzwang gänzlich Abstand zu nehmen."

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    Bei einer Wanderung auf der Rax überraschte Herbert Kickl mit neuen Impfaussagen.
    Bei einer Wanderung auf der Rax überraschte Herbert Kickl mit neuen Impfaussagen.
    HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com

    Offene Fragen

    Für den FPÖ-Chef würden sich daraus zudem einige Fragen ergeben. Da alle Personen im Kanzler-Umfeld wohl geimpft und geboostert sind, "sollte Nehammer vielleicht die nächsten Tage nützen, um über die Wirkung der Impfung im Allgemeinen und des Boosters im Speziellen nachzudenken."

    Kickl ist sich bereits jetzt sicher: "Am Ende dieses Nachdenkprozesses kann nur das Aus für den Impfzwang stehen." Ähnlich sieht das Heinz-Christian Strache. "Geimpfter Bundeskanzler angesteckt und kann Covid auch übertragen… Haben wir eine Pandemie der Geimpften?", vermutet er auf Telegram.

    Dass die Impfung nie den Anspruch hatte, Übertragungen zu verhindern, sondern schwere Verläufe und insbesondere Hospitalisierungen (was sie auch bei Delta mit bis zu 90 Prozent schafft), wird in der Aussendung nicht erwähnt.