Ukraine

Keine Waffenruhe: Selenski lehnt Russland-Gespräche ab

Nachdem die Ukraine zuletzt Erfolge am Schlachtfeld verbuchen konnte, wurden Gerüchte über eine Waffenruhe lauter. Diese wird es vorerst nicht geben. 

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski lehnt eine "kurze Waffenruhe" mit Russland ab.
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski lehnt eine "kurze Waffenruhe" mit Russland ab.
GENYA SAVILOV / AFP / picturedesk.com

Das kündigte der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski bei einer Rede, die beim Internationalen Sicherheitsforum im kanadischen Halifax übertragen wurde, an. Eine "kurze Waffenruhe" mit Russland würde die Lage nämlich nur verschlimmern. "Russland möchte nun eine kurze Waffenruhe, eine Atempause, um wieder zu Kräften zu kommen. 

USA: Ukraine darf über Verhandlungen entscheiden

"Ein (...) echter, dauerhafter und ehrlicher Frieden kann nur durch die vollständige Zerstörung der russischen Aggression entstehen", hob Selenski in seiner Rede hervor. Indes betonte das Weiße Haus erneut, dass Kiew alleine über eine Aufnahme von Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland entscheiden könne und damit die Vermutung zurückgewiesen, die USA würden in dieser Hinsicht Druck ausüben.

Zuvor hatte der US-Generalstabschef Mark Milley suggeriert, dass die derzeitigen ukrainischen Rückeroberungen möglicherweise eine Gelegenheit für die Aufnahme von Verhandlungen über eine politische Lösung des Konflikts sein könnten.

"Krieg bis zum Frühlingsende vorbei"

Seit Beginn ihrer Gegenoffensive Ende August konnte die ukrainische Armee einige Gebiete von Russland zurückerobern, darunter die strategisch wichtige Regionalhauptstadt Cherson im Süden. Der ukrainische Vizeverteidigungsminister zeigte sich daher optimistisch, dass die eigenen Truppen bis Ende Dezember schon auf der Krim sein und bis Mitte nächsten Jahres den Krieg im eigenen Land beenden könnten. "Mein Gefühl ist, dass dieser Krieg zum Frühlingsende vorbei ist", sagte General Wolodymyr Hawrylow in einem Interview des britischen Fernsehsenders Sky News am Samstag.

Russland greift Energie-Infrastruktur an

Russland griff zuletzt wiederholt die Energie-Infrastruktur der Ukraine an. Nach Selenskyjs Angaben sind rund 50 Prozent der energetischen Infrastruktur zerstört oder beschädigt. "Wir arbeiten im ganzen Land daran, die Lage zu stabilisieren", sagte er am Samstagabend in seiner täglichen Videoansprache. "Die meisten Probleme mit Elektrizität gibt es in Kiew und Umgebung, Odessa und Umgebung, Charkiw und Umgebung." Allerdings seien auch Orte wie Winnyzja, Ternopil, Tscherkassy, Tschernihiw und andere Regionen betroffen. Es werde alles getan, "um den Menschen ein normales Leben zu ermöglichen".

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