Wien
Keine Spur zu Phantom – Killer zog Blutspur durch Wien
Drei Opfer wurden seit Juli in Wien im Schlaf mit einem Messer angegriffen – zwei Männer (56, 55) starben. Die Polizei jagt ein echtes Phantom.
Die Angst geht um unter den Ärmsten der Armen in Wien. Wohnungslose Menschen, die im Freien schlafen müssen, bangen Nacht für Nacht um ihr Leben – wir berichteten.
Seit vier Wochen zieht ein mutmaßliches Messer-Phantom eine Blutspur durch Wien, schlug bisher an drei völlig verschiedenen Orten zu. Die einzige Gemeinsamkeit: Bei den Opfern handelt es sich jeweils um wehrlose Obdachlose, die abgelegen und alleine im Freien übernachteten.
Am 12. Juli schleppte sich ein 56-Jähriger beim Handelskai auf eine Parkbank und verblutete dort. Er wurde am nächsten Tag tot von einer Passantin gefunden.
Eine Frau (51), die beim Praterstern auf einer Wiese schlief, wurde am 22. Juli durch Messerstiche geweckt und überlebte.
Beim Hernalser Gürtel kam es am 8. August zu einer Attacke auf einen 55-Jährigen: Der Mann starb am Sonntag nach fünf Tagen im Todeskampf.
Die Polizei tappt weiterhin im Dunkeln, ermittelt aber auf Hochtouren und in enger Abstimmung mit Betreuungseinrichtungen. Auch mehrere Täter können derzeit nicht ausgeschlossen werden, hieß es gegenüber "Heute".
Sachdienliche Hinweise die zur Aufklärung dieser Fälle führen, werden telefonisch – auch anonym – im LKA Wien unter der Telefonnummer 01/31310 33800 erbeten.
"Diese Form der Gewalt ist einzigartig. Das gab’s noch nie", so Caritas-Chef Klaus Schwertner schockiert zu "Heute". Seine Sozialarbeiter verteilen nun Trillerpfeifen und Taschenalarme, insgesamt kamen in den letzten Tagen 90 Notschlafplätze hinzu. Es sei nun besonders wichtig, die Obdachlosen nachts von der Straße zu holen.