"Im Stich gelassen"
Keine Polizei – nun hüten Anrainer Tschickautomaten-Bau
Immer wieder suchen Böller-Rowdys einen Wohnblock in Wien-Liesing auf, um Tschickautomaten in die Luft zu jagen. Anrainer reagieren jetzt.
Nach drei Böller-Attacken seit Jahreswechsel auf das Gerät, welches sich unter einem Wohnblock in der Anton-Baumgartner-Straße im 23. Bezirk befindet, platzte Bewohnern des Mehrparteienhauses der Kragen. Sie schließen sich nun auf Facebook zusammen, möchten ihren Wohnort sicherer machen.
Drei Explosionen in drei Monaten – Polizeistation in der Nähe zu
"Heute"-Leserin Ranja wurde am Sonntag gegen 3.50 Uhr erneut von heftigen Detonationen geweckt. Schon wieder sprengten Jugendlichen den Automaten voller Zigaretten und ließen mehrere Packungen mitgehen, diesmal handelte es sich um drei Teenies. Ein 14-jähriger Russe wurde auf freiem Fuß angezeigt – mehr dazu hier.
Kurios: Der Verkaufsautomat befindet sich 220 Meter von einer Polizeiinspektion entfernt, diese ist jedoch seit Oktober 2023 von 19 Uhr bis 7 Uhr morgens geschlossen – "Heute" berichtete.
Die nächste Polizeiwache ist stolze 3,2 Kilometer entfernt – in Kombination mit der günstigen örtlichen Lage für Rowdys mit vielen Fluchtmöglichkeiten ergibt sich für die Böller-Teenager ein mutmaßlich leichtes Spiel.
Wienerin: "Fühlen uns im Stich gelassen"
Deshalb riefen die Bewohner der Anton-Baumgartner-Straße eine private Facebook-Gruppe ins Leben, um sich über suspekte Ereignisse in der Nachbarschaft auszutauschen. Sie wollen ihren Wohnblock nachts überwachen.
"Wir fühlen uns einfach nur im Stich gelassen. Ob es etwas gebracht hätte, wenn die Polizeiinspektion in der Nähe nachts offen wäre, sei dahingestellt. Trotzdem wird es sicher nicht die letzte Automatenexplosion bleiben", so Leserin Ranja im "Heute"-Talk.