Bei strömendem Regen

Keine Betreuung gezahlt: 11-Jährige "fliegt" aus Schule

Trotz Nachmittagunterrichts wurde eine Elfjährige letzte Woche aus ihrer Schule "geschmissen". Der Grund macht eine Wiener Mutter sprachlos.

Newsdesk Heute
Keine Betreuung gezahlt: 11-Jährige "fliegt" aus Schule
Trotz Nachmittagunterrichts wurde eine Elfjährige letzte Woche aus ihrer Schule "geschmissen". (SYMBOLFOTO)
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Eine Wiener Mama ist sauer: Obwohl ihre Tochter noch Nachmittagunterricht hatte, wurde die Elfjährige vergangene Woche ohne Vorwarnung aus der Schule "geschmissen". Der Grund dafür verblüfft: Die Eltern hatten keine Nachmittagsbetreuung gebucht. Die wutentbrannte Mutter wandte sich an "Heute"-Kolumnist Niki Glattauer – und erhebt schwere Vorwürfe gegen die Schule.

Von einer Volksschule in Favoriten wechselte die Elfjährige in der vierten Klasse auf ein bekanntes Gymnasium. Ausschlaggeben waren die Nähe zum Wohnort und der herausragende Ruf der Schule, betont die Mutter.

<em>"Heute"</em>-Kolumnist Niki Glattauer war Lehrer und Schuldirektor in Wien.
"Heute"-Kolumnist Niki Glattauer war Lehrer und Schuldirektor in Wien.
Sabine Hertel

"Schon bei der Anmeldung waren wir unerwünscht"

Dann der Schock: "Schon bei der Anmeldung wurde uns klargemacht, dass wir unerwünscht sind". 'Wir nehmen eigentlich niemanden aus dem 10. Bezirk', hieß es laut der Mutter von der Schule.

Familien, die kein Geld für Nachmittagsbetreuung haben, unerwünscht?

Vergangene Woche sei es dann noch härter gekommen: Laut der betroffenen Mama dürfen Kinder, die für Nachmittagsbetreuung nicht zahlen, nur maximal zweimal die Mittagsaufsicht in Anspruch nehmen: "Auch wenn Nachmittagsunterrichts mit Pflichtfächern am Stundenplan steht". In der Praxis bedeute dies, dass die Schule elfjährige Kinder zwischen 2 Stunden Geschichte und 1 Stunde Biologie aus der Schule schmeiße.

Letzte Woche habe die Schule trotz strömendem Regen kein Erbarmen mit der Viertklässlerin gehabt. "Auf das dringende Bitten betroffener Eltern, das zu ändern, hieß es, leider nein, das gehe nur mit Nachmittagsbetreuung. Das ist doch ein Hohn!"

Die verärgerte Mutter weiter: "Wir brauchen keine Nachmittagsbetreuung, denn die 50 Minuten reichen gerade zum Anstehen beim Buffet. Der Direktion ist das alles offenbar egal. Vermutlich, weil man die Familien, die sich die Nachmittagsbetreuung nicht leisten können oder wollen, von Anfang an nicht in der Schule haben wollte", mutmaßt die Mutter.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Eine Wiener Mutter ist empört, weil ihre elfjährige Tochter trotz Nachmittagsunterrichts aus der Schule geschickt wurde, da keine Nachmittagsbetreuung gebucht war
    • Die Mutter erhebt schwere Vorwürfe gegen die Schule, die offenbar Kinder aus finanziell schwächeren Familien benachteiligt
    red
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