Science
Kein Spritzen mehr: Forscher bauen das optimale Urinal
Die Forscher ermittelten den optimalen Pinkelwinkel und orientierten sich bei der Form an der Natur. Sie reduziert Urinspritzer um das 50-Fache.
Das Zurückspritzen von Urin beim Urinieren in ein Pissoir kennt wohl jeder Mann. Trotz Miniatur-Fußballtoren oder aufgedruckten Fliegen, die für besseres Zielen sorgen sollen, ist manchmal die Bauform der Keramikmuschel selbst für die Spritzer verantwortlich. Dieses Problem könnte bald der Vergangenheit angehören. Ein Team der University of Waterloo hat ein "spritzfreies Urinal" entwickelt. Es ist mit einer speziellen schmalen Öffnung und einer gekrümmten Innenfläche ausgestattet, die verhindert, dass Tropfen zurück spritzen. Es wurde nun auf der Jahrestagung der Division of Fluid Dynamics der American Physical Society vorgestellt.
Wie der Hund an den Baum pinkelt
Um ihre Anti-Splash-Version zu entwickeln, führten die Forscher eine Reihe von Tests durch und orientierten sich daran, wie ein Hund an einen Baum pinkelt. Denn Hunde würden instinktiv durch das Heben des Beins den idealen Winkel finden, der sie nur minimal nassspritzt. Die Untersuchungen ergaben, dass der Winkel beim Urinieren, der das geringste Zurückspritzen zur Folge hat, etwa 30 Grad beträgt. Daraufhin entwarfen sie ein neues Urinal, das sicherstellt, dass ein Urinstrahl, der mit beliebiger Fließgeschwindigkeit und aus beliebiger Richtung kommt, nahe an diesem Winkel auf die Oberfläche trifft. Das Urinal hat eine tiefe, längliche Form und eine Oberflächengeometrie, die von der Nautilusschale oder der glatten Spirale eines Schneckenhauses inspiriert ist. Zudem ist es für verschieden große Männer geeignet.
50 mal weniger Spritzer
Gegenüber handelsüblichen Urinalen reduzierte die neue langgezogene Form Urinspritzer um das 50-Fache. Die Forscher behaupten, dass ihr Design auch in instabilen Umgebungen wie Schiffen und Flugzeugkabinen besser funktioniert als Standardurinale. Derzeit ist noch unklar, ob das Team plant, sein Design zu patentieren, oder wie viel es kosten könnte.