Ukraine

Putin auf Knien – das steckt hinter unfassbarem Bild

Im Internet kursiert ein Bild, auf dem zu sehen ist, wie der russische Präsident Wladimir Putin vor Chinas Staatschef Xi Jinping in die Knie geht.

Ging Putin tatsächlich vor Xi Jinping in die Knie?
Ging Putin tatsächlich vor Xi Jinping in die Knie?

Es ist kaum zu glauben: Der russische Präsident Wladimir Putin auf Knien vor dem chinesischen Staatschef Xi Jinping, den Kopf in seinem Schoß vergraben, ein Kuss des Kreml-Chefs auf die Hand des chinesischen Machthabers. Es ist eine unterwürfige Geste, Russland verbeugt sich vor China. Dieses Bild kursiert derzeit wie wild im Netz. Gerade in Anbetracht der Spannungen rund um den Ukraine-Krieg und den sich häufenden Berichten, wonach China seine Macht auf dem internationalen politischen Spielfeld ausbauen möchte, sorgt das Bild für Aufsehen. Es geht viral.

"Es ist sehr wahrscheinlich"

Wie sich nun herausstellt, ist diese Szene so jedoch nie passiert. Bei dem Bild handelt es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um einen Fake – inszeniert durch künstliche Intelligenz. Tech-Reporterin Amanda Florian twitterte: "Es ist sehr wahrscheinlich, dass dieses Foto mit einem Programm generiert worden ist." Es gebe gleich mehrere Anzeichen dafür, dass es sich bei dem Bild um ein KI-Erzeugnis handelt. Die originalen Fotos zeigen das Treffen der Staatschef vor einem anderen Hintergrund, Xi Jinpings Haare sind verdächtig verschwommen, an Putins Ohren sind unregelmäßige Beulen zu beobachten.

Bild wurde mittels Software untersucht

Außerdem habe Florian das Bild mittels einer Software des französischen Tech-Unternehmen Hugging Face untersucht. "Laut diesem Bilddetektor ist das Foto nicht echt", schreibt sie auf Twitter. Rätselraten herrscht aber auch um eine andere Causa. Ein Zwischenfall auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim hat zu sehr unterschiedlichen Darstellungen über den Hergang der Ereignisse aus Moskau und Kiew geführt. Während Russland angab, am Montagabend ukrainische Drohnen nahe der Stadt Dschankoj abgeschossen zu haben, meldete die Ukraine am Dienstag die Zerstörung russischer Marschflugkörper durch eine nicht näher beschriebene Explosion.

"Eine Explosion in der Stadt Dschankoj im Norden der vorübergehend besetzten Krim hat russische Kalibr-NK-Lenkwaffen zerstört, als diese per Bahn transportiert wurden", erklärte der ukrainische Militärgeheimdienst HUR im Onlinedienst Telegram. Die Ukraine wies jegliche Verantwortung für den "mysteriösen" Zwischenfall zurück. Das russische Ermittlungskomitee erklärte hingegen, die russische Luftabwehr habe "einen Drohnenangriff nahe der Stadt Dschankoj auf der Krim abgewehrt". Alle abgeschossenen Drohnen hätten auf zivile Infrastruktur gezielt. Sergej Aksjonow, der von Moskau eingesetzte Gouverneur der Krim, vermeldete einen Verletzten durch die Trümmer eines getroffenen Geschosses.

Rätselraten um den "massiven Angriff"

Ein Berater des Gouverneurs, Oleg Krjutschkow, warf den ukrainischen Behörden vor, sich mit dem Angriff für die Annexion der Krim durch Moskau rächen zu wollen. Zum neunten Jahrestag der Annexion, am 18. März, hatte der russische Präsident Wladimir Putin die Halbinsel besucht.

Seit Beginn der Moskauer Offensive gegen die Ukraine wurde die Krim mehrfach zum Ziel von Drohnenangriffen. Anfang März hatte Russland erklärt, einen «massiven Angriff» abgewehrt zu haben. Russland betreibt in der Gegend von Dschankoj einen Stützpunkt. Im August 2022 war es dort zu einer Explosion eines Munitionslagers gekommen. Moskau sprach damals von "Sabotage".

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    Der chinesische Präsident Xi Jinping zu Besuch bei Wladimir Putin.
    Der chinesische Präsident Xi Jinping zu Besuch bei Wladimir Putin.
    IMAGO/ITAR-TASS