Politik

Kärntner FPÖ zeigt Autor Josef Winkler an

Die Kärntner Freiheitlichen haben am Donnerstag eine Anzeige wegen Verhetzung gegen den Literaten Josef Winkler angekündigt.

Heute Redaktion
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Kunst-Senatspräsident Josef Winkler, hier anlässlich der Überreichung des "Großen Österreichischen Staatspreises 2015".
Kunst-Senatspräsident Josef Winkler, hier anlässlich der Überreichung des "Großen Österreichischen Staatspreises 2015".
Bild: picturedesk.com

Schriftsteller Josef Winkler hatte am Dienstag (24.4.) anlässlich des 500-jährigen Jubiläum der Schenkung Klagenfurts an die Landesstände neben der Historikerin Claudia Fräss-Ehrfeld und dem Philosophen Konrad Paul Liessmann eine Festansprache gehalten. In dieser teilte der Kärntner Autor ordentlich gegen die Freiheitliche Partei aus.

Konkret wird folgende Passage kritisch beäugt: "... Und wenn Sie mich noch mehr reizen wollen mit Ihrer Unterstellung, dass ich, der seit einem halben Jahrhundert in diesem Land lebt, ein Kärnten-Hasser sei, dann sage ich, dass ich eigentlich dafür bin, die Urne des verstorbenen Landeshauptmannes in eine bewachte Gefängniszelle zu verlegen, denn es könnte ja sein, dass er wie ein Phönix aus seiner Asche steigt und wieder sein Unwesen treibt und als blaues Wunder verkauft, denn schon zu Lebzeiten hat er öfter gesagt: 'Ich bin weg! Ich bin wieder da! Ich bin wieder weg! Und gleich wieder da!' Einbalsamieren! Ausbalsamieren! Einbalsamieren! Ausbalsamieren! Dann bin ich wieder da! Denn ich bin die liebe Mumie und aus dem Bärental kumm i e, um eine Gedichtzeile von H. C. Artmann zu paraphrasieren."

Der Kärntner FP-Chef Gernot Darmann erklärte am Donnerstag ob der umstrittenen Ansprache: "Die Empörung über die unqualifizierte und beleidigende Rede, die der Autor Josef Winkler bei der 500-Jahr-Feier der Stadt Klagenfurt hielt, ist in der FPÖ, aber auch vielen anderen Bevölkerungsgruppen massiv. Wir sehen darin der Tatbestand der Verhetzung erfüllt und werden eine entsprechende Anzeige erstatten." Überdies werde es Privatanklagen von FPÖ-Funktionären geben.

Darmann forderte zudem eine Entschuldigung der Veranstalter bei Jörg Haiders Familie. Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz (SPÖ) steht trotz aller Kritik zu Winkler als Festredner: "Klagenfurt ist Literaturhauptstadt und Josef Winkler ist als Büchner-Preisträger der höchstdotierte in Klagenfurt lebende Schriftsteller."

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