Erste Feiern abgesagt

Karneval Köln und Nürnberg: IS ruft zu Anschlägen auf

Ab Donnerstag geht es in den deutschen Karneval-Hochburgen wieder heiß her – doch die Feierlichkeiten werden von IS-Terror-Aufrufen überschattet.
20 Minuten
26.02.2025, 14:56

Es soll die ausgelassenste Zeit im Jahr sein: Der Karneval, auch Fastnacht genannt. Sechs Tage lang wird auf den Straßen, aber auch in den Kneipen gesungen, geschunkelt und einfach nur Spaß gehabt. Schon am morgigen Donnerstag geht es los – doch dieses Jahr ist die Vorfreude bei vielen Menschen durch eine Ankündigung der Terrororganisation Islamischer Staat getrübt.

Denn der hat auf seiner deutschsprachigen Propagandaseite dazu aufgerufen, an Karneval Anschläge zu verüben – und nannte dabei explizit die Städte Köln und Nürnberg als Ziele. Der Satz "Wähle dein nächstes Angriffsziel" ist dabei in einer Videoanimation zu sehen, anschließend werden konkrete Ziele aufgelistet: Eine Rosenmontagsparade in Nürnberg, Weiberfastnacht auf dem Alten Markt und die Karnevals-Party von GreenKomm in Köln, sowie das Festival der Liebe in Rotterdam.

Panikmache oder ernsthafte Bedrohung für Karneval?

Wie ernst die Drohungen genommen werden müssen, ist unklar. Von der Kölner Polizei heißt es in einer öffentlichen Stellungnahme, dass man die Einsatzkonzepte für die jeweiligen Veranstaltungen angepasst habe. Man sei auf solche Entwicklungen vorbereitet, könne aber nicht ausschließen, dass es sich um reine Panikmache handle. Denn die IS-Veröffentlichungen würden auch dafür eingesetzt werden, Verunsicherung in der Bevölkerung zu schüren. Für den Kölner Karneval sind allein 1500 Polizisten im Einsatz.

In Nürnberg schätzt man die Lage ähnlich ein: "Wir haben keine Erkenntnisse auf konkrete Anschlagspläne oder eine konkrete Gefährdung. Das ändert nichts an unseren bisherigen Plänen", sagte eine Polizeisprecherin gegenüber der Lokalzeitung "in Franken". Manche wollen dennoch auf Nummer sicher gehen, so zum Beispiel der Verein "Global Locals", der eine Umzugs-Afterparty in der "Saigon Bar" geplant hatte. "Wir sind zur Polizei gegangen, um uns beraten zu lassen, wie es jetzt weitergeht", sagte der "Global Locals"-Vorsitzende Christopher Andrews gegenüber der Zeitung. "Wir wollen unsere Leute nicht in Gefahr bringen. Wir finden es sehr schade, aber wenn tatsächlich etwas passiert, wäre das nicht zu verantworten."

Mehrere kleinere Umzüge bereits abgesagt

Ob die Drohungen des IS auch einen Einfluss auf die großen Karnevalsumzüge in Deutschland haben, ist noch unklar. Für den Kölner Rosenmontagszug werden rund 1,5 Millionen Besucher erwartet, allein dafür sind 2000 Polizisten im Einsatz.

Die Kosten für die jeweiligen Sicherheitskonzepte sind in diesem Jahr nach den zahlreichen Anschlägen in die Höhe geschossen. Mehrere Veranstalter kleinerer Umzüge, viele davon in Bayern und Thüringen, mussten ihre Umzüge deswegen absagen.

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