Politik
Karlheinz Kopf: "Nicht alles über Bord werfen"
Um 16 Uhr treffen sich die ÖVP-Granden in der Parteiakademie in Wien zum "Final Countdown". Bekommt Kurz die ganze Macht?
In dieser Frage scheint die Volkspartei grundsätzlich auf der Seite von Sebastian Kurz zu sein. Doch nicht alle in der ÖVP wollen die Partei komplett in die Hände nur einer Person legen, wie es Kurz aber zur Bedingung gemacht hat. Nur mit allen Befugnissen, will er ÖVP-Chef werden.
"Aus der alten ÖVP wird sich eine neue Volkspartei entwickeln, die aber nicht alles über Bord werfen wird", sagte etwa der 2. Nationalratspräsident Karlheinz Kopf in der ORF-Sendung "Hohes Haus" Sonntag Mittag und bremst damit übertriebene Euphorie.
Kopf: "Muss ein Miteinander geben"
Wie sehr werden sich die Schwarzen tatsächlich für den Polit-Jungstar aus den eigenen Reihen öffnen und alte Strukturen über Bord werfen? Und was ist die VP-Alternative, sollte kurz von Partei-Dinosauriern vergrämt werden und als Folge mit einer eigenen Wahl-Plattform wie Emmanuel Macron in Frankreich an den Start gehen?
Kopf will die Machtfülle nicht alleine nur dem neuen Parteichef zugestehen. Es müsse am Ende ein "Miteinander" geben. Und auch ein abtrünniger Jungstar würde den Vorarlberger nicht komplett betrüben. Wichtiger sei es, "Politik auf Basis unserer Wertvorstellungen zu machen."
"Neues Kapitel in der ÖVP"
Die in der ÖVP so mächtigen Bünde sehen dies wiederum wie die schwarzen Landeshauptleute anders und scharen sich am Sonntag hinter Kurz. "Mit Sebastian Kurz wird ein neues Kapitel in der ÖVP aufgeschlagen. Er kann mit der vollen Unterstützung des Wirtschaftsbundes rechnen", sagt Christoph Leitl in einer Aussendung.
Bauernbund-Obmann Jakob Auer versicherte ebenfalls, dass der Bauernbund "zu 100 Prozent" hinter Kurz und seinen Forderungen stehe. Der Bauernbund sei immer loyal zu Kurz gestanden. Wenn man die ÖVP neu aufstellen wolle, dann müsse man auch ein Signal setzen. (mle)