Politik
Karl Schnell bezeichnet Strache als "Diktator"
Nachdem sich FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache am Dienstagabend durch einen Parteiauschluss vom Salzburger Klubobmann Karl Schnell getrennt hat, meldete sich das blaue Urgestein in der ZIB24 zu Wort. Dort bezeichnet er den Parteichef als "Diktator" und wirft ihm Eifersucht und Größenwahn vor.
Nachdem sich FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache am Dienstagabend durch einen Parteiauschluss vom Salzburger Klubobmann Karl Schnell getrennt hat, meldete sich das blaue Urgestein am Mittwoch in der ZIB24 zu Wort. Dort bezeichnet er den Parteichef als "Diktator" und wirft ihm Eifersucht und Größenwahn vor.
Der 61-jährige Arzt aus Flachau wirft Heinz-Christian Strache vor, im Zuge des Parteiausschlusses mehrere Statutenwidrigkeiten begangen zu haben. "Er hat die Wahlen vom Burgenland und auch von der Steiermark innerhalb einer Stunde zunichte gemacht, weil er gestern mehr Mandate zerstört hat, als man in diesen beiden Ländern gewinnen konnte", so Schnell.
"In einer Partei, wo sowieso nur einer diktiert, was soll man da für einen Misstrauensantrag einbringen? Bei wem? Er ist der Diktator", weißt Schnell die Frage der Moderatorin zurück, ob er einen Misstrauensantrag gegen Strache stellen will.
Eifersucht und Größenwahn
Die Vorwürfe, die Strache gegen ihn erhebt, basieren laut Schnell auf Eifersucht. Er meint: "Ich habe sicher eine Arbeit geleistet, wofür mich die Leute schätzen. Das kann er (Strache) offensichtlich nicht erreichen, jetzt ist er eifersüchtig, jetzt dreht er durch und jetzt muss er die Leute, die ihm Konkurrenz machen offenbar aus der Partei räumen".
Auch die Behauptung, er sei nicht in Wien zum Rapport erschienen, bezeichnete Schnell als falsch: "Es gibt nur einen, vor dem ich zum Rapport erscheine, das ist der Herrgott, und das hat hoffentlich noch Zeit". Er wirft dem Parteichef Größenwahn vor. Die FPÖ Salzburg sei eine autonome Landesgruppe, in der weder Strache noch Herbert Kickl etwas zu sagen hätten.
Familie in den Dreck gezogen
Um die parteiinternen Querelen aufzuklären, hätte er, anders als Strache behauptet, mindestens 15 Termine angeboten, allerdings nie eine Rückmeldung erhalten.
In der Causa wurde es auch persönlich. "Das sind Dinge, wo meine Familie in den Dreck gezogen wurde, und das lass ich mir nicht gefallen. Nicht von Herrn Kickl und nicht vom Herrn Bundesparteiobmann Strache, der in Wirklichkeit sich aufführt wie ein Diktator".
"Der Herr Strache wird merken, wie viele hinter mir stehen", lautete die abschließende Kampfansage Schnells in Richtung Strache. In der Politik will er mit den meisten seiner bisherigen Landtagsabgeordneten bleiben, obwohl er die dank seines anständigen Berufs nicht unbedingt brauche.