Kardinal Schönborn küsste letztmals den Fischerring

Papst Benedikt XVI. hat sich an seinem letzten Arbeitstag von allen im Vatikan anwesenden Kardinälen verabschiedet und seinem Nachfolger "Gehorsam" versprochen. "Unter Euch ist auch der kommende Papst, dem ich meine bedingungslose Hochachtung und meinen Gehorsam verspreche", sagte das scheidende Kirchenoberhaupt bei dem Abschiedstreffen Donnerstagvormittag. Darunter auch "unser" Kardinal Christoph Schönborn.

Papst Benedikt XVI. hat sich an seinem letzten Arbeitstag von allen im Vatikan anwesenden Kardinälen verabschiedet und seinem Nachfolger "Gehorsam" versprochen. "Unter Euch ist auch der kommende Papst, dem ich meine bedingungslose Hochachtung und meinen Gehorsam verspreche", sagte das scheidende Kirchenoberhaupt bei dem Abschiedstreffen Donnerstagvormittag. Darunter auch "unser" Kardinal Christoph Schönborn.

Der 85-jährige Benedikt ist der erste Papst der Neuzeit, der von seinem Amt zurücktrat. Sein Pontifikat ging . Jetzt läuft die Zeit der Sedisvakanz ("leerer Stuhl Petri"), bis ein neuer Papst gewählt wird.

"Der Herr möge offenbaren, wen er ausgewählt hat"

"Möge der Herr denjenigen offenbaren, den er auserwählt hat", sagte der Papst bei der Zeremonie in der prachtvollen Sala Clementina im Apostolischen Palast am Vormittag. Die Kardinäle spendeten Benedikt längeren Applaus. Der deutsche Papst verabschiedete sich von jedem Kardinal mit einem Handschlag und einigen persönlichen Worten. "Eure Nähe und Eurer Rat waren in meiner Amtszeit eine große Hilfe", sagte er.

"Vergelt's Gott"

Der Dekan des Kardinalskollegiums, Angelo Sodano, bedankte sich in einer kurzen Ansprache bei dem scheidenden Papst. "Geliebter und ehrwürdiger Nachfolger von Petrus, wir müssen Ihnen danken für das Beispiel, das Sie uns in diesen acht Jahren waren", sagte Sodano. "Heute wollen wir Ihnen noch einmal unsere ganze Dankbarkeit ausdrücken. Alle zusammen geben wir Ihnen einen Ausdruck aus Ihrem Heimatland mit auf den Weg: "Vergelt's Gott", dass Gott Sie belohnt."

Schönborn küsste den Fischerring

So konnte sich auch Kardinal Christoph Schönborn nochmals persönlich von Papst Benedikt XVI. verabschieden, küsste traditionell den berühmten Fischerring. Dabei überreichte der Wiener Erzbischof das allererste Exemplar seines neuen Buches mit dem Titel "Die Lebensschule Jesu. Anstöße zur Jüngerschaft" sowie eine Dokumentation über das internationale Jugendkatechismus-Projekt "YouCat", der mittlerweile in über 32 Sprachen erschienen ist und maßgeblich von Kardinal Schönborn initiiert wurde.

Der 85-Jährige Benedikt, der seinen Rücktritt am 11. Februar angekündigt und mit schwindenden Kräften begründet hatte, betrachtete den Donnerstag als normalen Arbeitstag. Bei seinem . Er dankte in der Generalaudienz allen und sprach von schwierigen Augenblicken in seinem von Krisen geprägten Pontifikat. Am Abend kamen viele Gläubige auf den Petersplatz, um mit Kerzen und Gebeten Abschied von Benedikt zu nehmen.

Knapp 4.000 Journalisten bei Konklave

Am Freitag sollen die Kardinäle aufgefordert werden, sich in Rom zu versammeln. Der Vatikan geht davon aus, dass sich das Kollegium dann Anfang nächster Woche trifft, um die Wahl eines neuen Papstes vorzubereiten. Wann das Konklave beginnt, ist noch offen.

Zur Berichterstattung über den Rücktritt von Papst Benedikt XVI. und das bevorstehende Konklave haben sich bisher 3.641 Journalisten zusätzlich im Vatikan akkreditiert. Wie Vatikansprecher Federico Lombardi am Donnerstag mitteilte, sind darunter Vertreter von 948 Medien aus 61 Ländern, die in 24 Sprachen berichten. Zusätzlich zu den rund 400 ständigen "Vatikanisten" hätten sich 336 Presse-Vertreter, 156 Fotografen, 2.470 TV-Vertreter, 231 Radio-und 115 Web-Journalisten angemeldet, berichtete Lombardi.