Politik

Kanzler und Gewessler wollen Gas von Scheichs kaufen

Die Regierung will die Russland-Abhängigkeit reduzieren. Dafür braucht es aber Alternativen, daher reisen Kanzler und weitere Minister nach Abu Dhabi.

Nicolas Kubrak
Gewessler mit Kanzler bei den Scheichs. (Archivfoto)
Gewessler mit Kanzler bei den Scheichs. (Archivfoto)
BKA/Tatic

Spätestens seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine war klar, dass das von Wladimir Putin regierte Land kein verlässlicher Gas-Lieferant mehr ist. Die Bundesregierung hat reagiert und die Abhängigkeit von russischem Gas von 80 auf 50 Prozent reduziert.

Um diesen Wert weiter nach unten zu drücken, braucht es aber Alternativen – daher reisen Bundeskanzler Karl Nehammer, Finanzminister Magnus Brunner (beide ÖVP) und Energieministerin (Grüne) nach Abu Dhabi, der Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE). Das Land wird von Staatspräsident Scheich Muhammad bin Zayid Al Nahyan regiert.

VAE-Reise am Nationalfeiertag

Seitens des Bundeskanzleramts betont man einmal mehr, dass die Gas-Reserven eingespeichert seien und die kurzfristige Versorgungssicherheit für den kommenden Winter sichergestellt sei. Die Regierung setze sich als Zeil, die Abhängigkeit Österreichs von einzelnen Anbietern noch weiter zu reduzieren. Dabei handle es sich um eine erste "Vorbereitungsmaßnahme für den Winter 2023/2024", heißt es. 

Die Suche nach neuen Anbietern führt das Terzett jedenfalls in die Vereinigten Arabischen Emirate. Am Nationalfeiertag, den 26. Oktober, reisen Kanzler, Energieministerin und Finanzminister sowie weitere Wirtschaftsvertreter nach Abu Dhabi. Für Nehammer und Gewessler immerhin ein bekanntes Terrain, so waren beide bereits im Frühjahr 2022 in den Emiraten. "Ziel ist es, die Zusammenarbeit der beiden Länder weiter zu vertiefen", heißt es aus Regierungskreisen.

Nehammer: "Wir sind gut vorbereitet"

Bundeskanzler Nehammer sagt dazu: "Für den kommenden Winter sind wir gut vorbereitet, unsere Speicher sind nahezu voll. Auch unsere Abhängigkeit von russischem Gas haben wir deutlich reduziert, von 80% auf 50%. Jetzt arbeiten wir daran, die Versorgungssicherheit auch für die darauffolgende Heizsaison sicherzustellen. Ich reise daher am Mittwochnachmittag gemeinsam mit Magnus Brunner und Leonore Gewessler nach Abu Dhabi, um Verhandlungen zu führen, wie wir die Abhängigkeit von Russland weiter verringern und die Versorgungssicherheit für 2023/2024 erhöhen. Die VAE sind für uns dabei ein wichtiger strategischer Partner, wenn es um Flüssiggas geht. Wir wollen dafür sorgen, dass sich auch im kommenden Jahr niemand Sorgen um die Energieversorgung unseres Landes machen muss.

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