Wien
Standler bedroht Familie von Adventmarkt-Veranstalter
Streit um Standvergabe bei Christkindlmarkt eskalierte: Ein Projekt-Mitarbeiter musste nach Drohungen gegen seine Familie aus der Wohnung ausziehen.
Statt 154 Standln verbreiten heuer nur hundert Stände Weihnachtsstimmung am Wiener Rathausplatz – das sorgte schon im Sommer für Ärger. Unbekannte beschmierten das Gebäude des zuständigen Stadt Wien Marketings in Wien-Alsergrund mit "Todeskreuzen".
Ein Event-Manager wurde im Juni am Telefon mit Gewalt bedroht. "Ich weiß, wo du wohnst und wo deine Kinder zur Schule gehen", schüchterte ein anonymer Anrufer den Stadt-Mitarbeiter ein.
Manager fürchtete um Familie
Aus Angst um seine Familie übersiedelte der Manager mit seinen Lieben in ein Hotel. Eltern und Kinder wurden von Securitys beschützt. Zum Glück hatte die Polizei den Anrufer bald ausgeforscht – angeblich ein abgewiesener Standler. "Der Mann wurde mit einem Betretungs- und Annäherungsverbot belegt, das noch immer gilt", bestätigt das Büro des Veranstalters. Die Sicherheitsmaßnahmen wurden verstärkt, die Büros sind nun versperrt.
Rote Linie nicht überschreiten
"Proteste sind verständlich, aber eine rote Linie darf nicht überschritten werden", erklärt Stadtmarketing-Chef Paul Weis. Der Christkindlmarkt startet am 19.11. 2022, wird heuer in abgespeckter Form stattfinden.
Öko-Event
"Der Christkindlmarkt ist als Öko-Event geplant. Ein ökologisches Konzept war gefragt. Ein Anbieter, der nur Pet-Flaschen anbietet, kommt daher nicht zum Zug", so Weis. "Es gab eine Ausschreibung und eine Kommission hat entschieden, was passt und was passt nicht." Jetzt wurden wieder Proteste von Standlern angekündigt. "Ich hoffe es gibt keine Drohungen mehr."